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Multiple Sklerose und Schwangerschaft – Gut zu wissen

Original Titel:
Pregnancy-Related Relapses and Breastfeeding in a Contemporary Multiple Sclerosis Cohort.

DGP – Eine Schwangerschaft ist für viele Frauen eine freudige Zeit, zugleich aber auch eine Phase, in der Sorgen um Gesundheit und Perspektive an Bedeutung gewinnen. Dies gilt besonders für Frauen, die an Multipler Sklerose (MS) erkrankt sind.


Eine Schwangerschaft ist für viele Frauen eine freudige Zeit, zugleich aber auch eine Phase, in der Sorgen um Gesundheit und Perspektive an Bedeutung gewinnen. Dies gilt besonders für Frauen, die an Multipler Sklerose (MS) erkrankt sind. Für viele betroffene Patientinnen spielt die Angst vor einem Schub in der Schwangerschaft und somit einer Verschlechterung ihres Allgemeinzustandes eine große Rolle und kann sich auf die Familienplanung, die Behandlung und die Entscheidung zu Stillen auswirken.

In einer aktuellen wissenschaftlichen Publikation aus dem Jahr 2020 wurden die Ergebnisse einer Untersuchung zum Verlauf der MS während und nach der Schwangerschaft veröffentlicht. Die Autoren der Studie untersuchten, basierend auf US-amerikanischen Krankenversicherungsdaten von 2008 bis 2016, wie häufig Schübe bei MS-Patientinnen während und nach der Schwangerschaft auftraten. Ausgewertet wurde auch, ob das Stillen und die MS-Therapie einen Einfluss auf die Krankheitsaktivität nach der Geburt hatte.

Die Analyse beruhte auf der Auswertung von 375 MS-Patientinnen mit insgesamt 466 Schwangerschaften. Die Daten zeigten, dass die Krankheit bei mehr als 6 von 10 Patientinnen zu Beginn der Schwangerschaft nicht gut kontrolliert war. Die Anzahl der Schübe pro Jahr nahm in der Schwangerschaft ab und stieg nach der Geburt wieder an. Der stärkste Anstieg wurde innerhalb der ersten 3 Monate beobachtet. Nach 4 bis 6 Monaten lag die Anzahl der Schübe auf demselben Niveau wie vor der Schwangerschaft. Zu einem Schub im ersten Jahr nach der Geburt kam es bei ungefähr jeder vierten Patientin. Die meisten Frauen (87 %) stillten ihr Baby. Etwa jede Dritte stillte über mindestens 2 Monate ausschließlich. Während des ersten Jahres nach der Geburt nahmen über die Hälfte der Patientinnen keine MS-Medikation ein.

Die Autoren fanden folgende Faktoren, die mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit früher Schübe, d.h. innerhalb der ersten 6 Monate nach der Geburt, verbunden waren: Ausschließliches Stillen über mindestens 2 Monate, geringere MS-bedingte Behinderung und höheres Alter vor der Schwangerschaft.

Die Studie hat gezeigt, dass die meisten untersuchten Frauen mit MS Kinder bekommen können, ohne ein erhöhtes Schubrisiko in bzw. nach der Schwangerschaft befürchten zu müssen. Wichtig ist und bleibt eine gute Krankheitskontrolle vor und während der Schwangerschaft. Die Autoren betonen zudem, dass Stillen nach der Geburt einen positiven Effekt haben kann.

Weitere Informationen zur MS finden Sie unter https://www.ms-gateway.de/

 

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