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Osteoporose bei MS

Original Titel:
European guidance for the diagnosis and management of osteoporosis in postmenopausal women.

DGP – Stürze und sturzbedingte Verletzungen, wie z. B. Frakturen (Knochenbrüche) sind bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) keine Seltenheit. Ein Grund dafür kann eine Osteoporose sein, bei der die Knochenstruktur durch einen veränderten Knochenstoffwechsel zunehmend poröser und geschwächt wird.


Osteoporose ist eine Erkrankung, die mit zunehmendem Alter häufiger auftritt. In einer Untersuchung an 2.738 Menschen mit MS im Alter von über 60 Jahren, wurde bei 12,7 % eine Osteoporose berichtet, während der Anteil in der Allgemeinbevölkerung bei nur 8,2% lag.1 Das Risiko für Knochenbrüche bei Osteoporose ist zum Teil einer geringeren Knochendichte zuzuschreiben. Die Knochendichte kann mit einem Screeningverfahren festgestellt werden. Personen mit MS haben im Durchschnitt eine geringere Knochendichte und häufiger Osteoporose als Personen gleichen Alters und Geschlechts ohne MS-Erkrankung. Dies fand eine Studie mit 783 MS-Patientinnen und Patienten und 3.915 Kontrollpersonen heraus, die an einem Knochendichte-Screening teilnahmen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Risiko für eine Osteoporose-Diagnose bei Menschen mit MS mehr als 2-mal so hoch ist wie in der Kontrollpopulation. Die Knochengesundheit ist somit ein wichtiges Thema beim Management der Multiplen Sklerose.2

Welche Faktoren stehen in Verbindung mit einer geringeren Knochendichte?

In einem Review ermittelten Wissenschaftler die wichtigsten Risikofaktoren für eine geringe Knochendichte. Dabei fanden sie heraus, dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Besonders die Zeit nach der Menopause stellt ein erhöhtes Risiko für eine Osteoporose dar. Dabei spielen hormonelle Veränderungen, wie ein Östrogenmangel, eine wichtige Rolle. Ein wichtiger Faktor ist auch das Alter. So wurde weltweit bei jeder 5. Frau über 70 Jahren und bei zwei Drittel der Frauen über 90 Jahren Osteoporose festgestellt. Ein höheres Alter und körperliche Inaktivität erhöhen das Risiko jedoch auch für Männer. Weitere Faktoren, die das Risiko für geringe Knochendichte steigern, sind eine unzureichende Kalzium-Zufuhr und der Mangel an Vitamin D, aber auch Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum. Bei manchen Menschen kann auch eine erbliche Veranlagung zur Osteoporose vorliegen – hier lohnt sich ein Blick in die Familiengeschichte.3

Prävention der Osteoporose

Besonders bei bestehenden Risikofaktoren stellen Früherkennung und Prävention, z. B. regelmäßige Osteoporose-Screenings, wichtige Maßnahmen dar.3

Aber wie kann einer Osteoporose vorgebeugt werden? Dazu geben internationale Experten eine Reihe von Tipps:

  • Langfristige Glukokortikoid-Behandlungen mit dem Arzt besprechen: Gibt es Alternativen?
  • Nicht rauchen
  • Wenig bis kein Alkoholkonsum
  • Ernährung mit guten Kalzium-Quellen zum Knochenaufbau – z. B. Milchprodukte, Brokkoli oder Nüsse
  • Vitamin D-Nahrungsergänzung bei Risiken oder nachgewiesenem Vitamin D-Mangel in Absprache mit dem behandelnden Arzt
  • Regelmäßiges, individuell angepasstes Körpergewichtstraining zur Stärkung der Knochen
  • Sturzrisiken im Alltag minimieren4

Ist eine Osteoporose bereits diagnostiziert, muss speziell bei sportlichen Aktivitäten und im Alltag das Knochenbruch-Risiko berücksichtigt werden. Trotzdem stellt Bewegung einen wesentlichen Bestandteil der Behandlung dar, der gemeinsam mit einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D sowie einer individuell angepassten medikamentösen Therapie der Osteoporose auch bei Menschen mit MS die Knochengesundheit fördern kann.3

 

Weitere Informationen zur MS finden Sie unter https://www.ms-gateway.de/

 

Mit freundlicher Unterstützung der Bayer Vital GmbH

 

 

Referenzen

  1. Hua L H, Hersh C M, Tian F et al. Clinical characteristics of a large multi-center cohort of
    people with multiple sclerosis over age 60. Mult Scler Relat Disord, 2020. 47:102637 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33276238/
  2. Bisson EJ, Finlayson ML, Ekuma O, Leslie WD, Marrie RA. Multiple sclerosis is associated with low bone mineral density and osteoporosis. Neurol Clin Pract. 2019 Oct;9(5):391-399. doi: 10.1212/CPJ.0000000000000669. PMID: 31750024; PMCID: PMC6814427. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31750024/
  3. Johnston CB, Dagar M. Osteoporosis in Older Adults. Med Clin North Am. 2020 Sep;104(5):873-884. doi: 10.1016/j.mcna.2020.06.004. Epub 2020 Jul 15. PMID: 32773051. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32773051/
  4. Kanis JA, Cooper C, Rizzoli R, Reginster JY; Scientific Advisory Board of the European Society for Clinical and Economic Aspects of Osteoporosis (ESCEO) and the Committees of Scientific Advisors and National Societies of the International Osteoporosis Foundation (IOF). European guidance for the diagnosis and management of osteoporosis in postmenopausal women. Osteoporos Int. 2019 Jan;30(1):3-44. doi: 10.1007/s00198-018-4704-5. Epub 2018 Oct 15. Erratum in: Osteoporos Int. 2020 Jan;31(1):209. Erratum in: Osteoporos Int. 2020 Apr;31(4):801. PMID: 30324412; PMCID: PMC7026233. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30324412/

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