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Fluorouracil und Folinsäure plus Panitumumab in der Erhaltungstherapie erhöht das progressionsfreie Überleben beim metastasierendem kolorektalem Karzinom mit RAS-Wildtyp

Original Titel:
Panitumumab Plus Fluorouracil and Folinic Acid Versus Fluorouracil and Folinic Acid Alone as Maintenance Therapy in RAS Wild-Type Metastatic Colorectal Cancer: The Randomized PANAMA Trial (AIO KRK 0212)

Kurz & fundiert

 

  • Randomisierte Studie vergleicht die Wirkung von Fluorouracil (FU) und Folinsäure (FA) plus Panitumumab (Pmab) und FU mit FA alleine als Erhaltungstherapie beim metastasierendem kolorektalem Karzinom mit RAS-Wildtyp
  • Progressionsfreies Überleben bei FU und FA mit Pmab signifikant erhöht 
  • Numerisch höheres Gesamtüberleben und signifikant höhere objektive Ansprechrate bei FU und FA mit Pmab 

 

 

DGP – In einer randomisierten Studie wurde die Wirkung von Fluorouracil (FU) und Folinsäure (FA) plus Panitumumab (Pmab) mit Fu und FA alleine als Erhaltungstherapie nach der Erstlinienbehandlung verglichen. Dabei wurde eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens durch die Zugabe von Pmab festgestellt. Zudem wurde eine höhere objektive Ansprechrate und eine numerisch höhere Gesamtüberlebensrate erzielt.  


Patienten mit metastasierendem kolorektalem Karzinom mit Mikrosatellitenstabilität werden typischerweise für die Erstlinienbehandlung mit einer Kombination aus Fluorouracil (FU) und Folinsäure (FA) plus entweder Oxaliplatin oder Irinotecan (teilweise auch mit allen Wirkstoffen) behandelt. Nach der Chemotherapie kann eine Erhaltungstherapie folgen, in der teilweise sog. monoklonale Antikörper eingesetzt werden. Diese Proteine sind darauf konzipiert, bestimmte Rezeptoren auf der Tumoroberfläche zu blockieren. Der EGFR (epidermal growth factor receptor) empfängt normalerweise Signale, die das Wachstum und die Ausbreitung des Tumors bewirken. Durch das Blockieren des Rezeptors mit einem monoklonalen Antikörper wie Panitumumab (Pmab) kann ein erneutes Wachstum verhindert werden.  

Randomisierte Studie mit 123 Patienten

In einer randomisierten Studie wurde nun untersucht, ob durch die Zugabe von Pmab zu FU und FA für die Erhaltungstherapie nach einer Erstlinienbehandlung eine höhere Wirksamkeit erzielt wird. Für die Studie wurden Patienten mit kolorektalem Karzinom für die Erstlinienbehandlung mit sechs Zyklen FU/FA und Oxaliplatin plus Pmab behandelt. Die Patienten, die auf die Therapie ansprachen, wurden 1:1 für eine Erhaltungstherapie mit FU/FA oder FU/FA plus Pmab aufgeteilt. Insgesamt wurden 123 Patienten nur mit FU/FA und 125 mit FU/FA plus Pmab behandelt. 

Progressionsfreies Überleben durch Zugabe von Pmab signifikant verbessert 

Das progressionsfreie Überleben war in der Gruppe FU/FA plus Pmab signifikant länger als in der Gruppe nur FU/FA (8,8 Monate versus 5,7 Monate; Hazard ratio HR: 0,72; 80 % KI: 0,60 – 0,85; p = 0,014).  

Höhere objektive Ansprechrate durch Zugabe von Pmab 

In der Erhaltungstherapiegruppe mit FU/FA plus Pmab wurde eine höhere objektive Ansprechrate im Vergleich zu FU/FA allein erzielt (Odds ratio OR: 1,96; 95 % KI; 1,14 – 3,36; p = 0,02). Zudem war das Gesamtüberleben bei der Zugabe von Pmab numerisch höher (28,7 Monate versus 25,7 Monate; HR: 0,84; 95 % KI: 0,60 – 1,18; p = 0,32). 

Die Autoren schlussfolgerten, dass Pmab die Wirksamkeit von FU/FA als Erhaltungstherapie in Bezug auf das progressionsfreie Überleben erhöhe. Darüber hinaus sei das Gesamtüberleben bei dieser Kombination numerisch besser als bei FU/FA allein, ohne jedoch statistische Signifikanz zu erreichen. Mehr Patienten erreichten ein objektives Tumoransprechen während der Erhaltungstherapie mit FU/FA plus Pmab im Vergleich zu FU/FA allein. 

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