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Arthritis / Rheuma

Kardiovaskuläre Vorteile von Sport bei Autoimmunerkrankungen: Verbesserte Gefäßfunktion

Original Titel:
Effects of physical activity on vascular function in autoimmune rheumatic diseases: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Werden kardiovaskuläre Vorteile von Sport bei Autoimmunerkrankungen über Gefäßfunktion und -struktur vermittelt?
  • Systematischer Review und Meta-Analyse
  • Sporteffekte auf mikro-/makrovaskuläre Funktion (Blutfluss, Vasodilatation) und Struktur (Pulswellengeschwindigkeit)
  • 10 Publikationen, 355 Patienten mit rheumatischen Autoimmunerkrankungen
  • Sport förderlich für vaskuläre Funktion, aber ohne klaren Effekt für vaskuläre Struktur

 

DGP – Bei rheumatischen Autoimmunerkrankungen wirkt körperliche Aktivität positiv auf Begleiterkrankungen im kardiovaskulären System ein. Wie dieser Effekt eventuell vermittelt wird, wurde nun in einem systematischen Review mit Meta-Analyse zur Funktion und Struktur von Blutgefäßen untersucht. In 10 klinischen Studien wurden positive Effekte körperlicher Aktivität auf verschiedene Marker der mikro- und makrovaskulären Funktion evident. Die Gefäßstruktur war allerdings nicht signifikant mittels Sport beeinflusst.


Sport ist ein wichtiges Therapieelement bei chronischen Erkrankungen. Bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatischen Erkrankungen spielt Bewegung zum Einen eine wichtige Rolle zum Erhalt der Beweglichkeit der Gelenke, zum Anderen kann die körperliche Aktivität allerdings auch womöglich positiv auf Begleiterkrankungen im kardiovaskulären System einwirken. Wie dieser Effekt eventuell vermittelt wird, wurde nun in einem systematischen Review mit Meta-Analyse untersucht.

Werden kardiovaskuläre Vorteile von Sport bei Autoimmunerkrankungen über Gefäßfunktion und -struktur vermittelt?

Die Forscher fassten zu der Frage, welche Effekte körperliche Aktivität auf die vaskuläre Funktion und Struktur bei rheumatischen Autoimmunerkrankungen hat, die existierende Evidenz zusammen und quantifizierten sie. Dazu durchsuchten sie medizin-wissenschaftliche Datenbanken nach klinischen Studien bis März 2020, in denen Effekte von Bewegung und Sport-Interventionen auf Biomarker für die mikro- und makrovaskuläre Funktion sowie auf die makrovaskuläre Struktur bei Patienten ermittelt wurden. Zu folgenden Effekten wurde die Meta-Analyse durchgeführt:

  • mikrovaskuläre Funktion: Blutfluss in der Haut oder Reaktion auf Acetylcholin- oder Nitropussid-Gabe
  • makrovaskuläre Funktion: flussvermittelte Vasodilatation der Brachialarterie [FMD%] oder Reaktion der Brachialarterie auf Glyceryltrinitrat [GTN%]
  • makrovaskuläre Struktur: Pulswellengeschwindigkeit in der Aorta [PWV]

Systematischer Review und Meta-Analyse zu Sporteffekten auf vaskuläre Funktion und Struktur

10 Veröffentlichungen über 11 Studien mit insgesamt 355 Teilnehmern wurden in diesem Review analysiert. Körperliche Aktivität förderte signifikant Verbesserungen in der mikro- und makrovaskulären Funktion,

  • Blutflussreaktion in der Haut auf Acetylcholin: g = 0,92; 0,42 – 1,42
  • FMD%: g = 0,94; 0,56 – 1,02
  • GTN%: g = 0,53; 0,09 – 0,98

Im Gegensatz dazu wurde keine Evidenz für einen Vorteil körperlicher Aktivität für die makrovaskuläre Struktur gefunden (PWV: g = -0,41; -1,13 – 0,32).

10 Publikationen, 355 Patienten: Sport förderlich für vaskuläre Funktion

Insgesamt demonstrieren demnach die klinischen Studien positive Effekte körperlicher Aktivität auf verschiedene Marker der mikro- und makrovaskulären Funktion bei Patienten mit rheumatischen Autoimmunerkrankungen. Dieser breite Bonus für die Gefäßsysteme unterstützt damit weiter die Rolle von Bewegung und Sport als effektive nichtpharmakologische Managementstrategie für Patienten mit rheumatischen Autoimmunerkrankungen.

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