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Postpartale Depression beim PCO-Syndrom häufiger

Original Titel:
Polycystic Ovary Syndrome and Postpartum Depression Symptoms: A Population-Based Cohort Study

 



Kurz & fundiert
  • Depressive Symptome und Anhedonie häufiger bei Frauen mit PCO-Syndrom oder typischen Symptomen
  • Depression und Angststörungen vor der Geburt beeinflussen postpartale Symptome

 

DGP – PCO-Syndrom könnte mit postpartalen depressiven Verstimmungen sowie Anhedonie verbunden sein. Auch Frauen, die Symptome zeigten, aber keine klinische Diagnose hatten, zeigten eine erhöhte Prävalenz (20 % der Frauen mit mindestens 2 Symptomen hatten keine Diagnose). Depressionen und Angststörungen vor der Geburt könnten diese Assoziation verstärken. Ein Screening der Frauen vor der Geburt könnte ein erhöhtes Risiko für postpartale Beschwerden aufdecken.


Frauen mit PCO-Syndrom haben häufiger Komplikationen während der Schwangerschaft. Eine Studie aus den USA untersuchte den Zusammenhang zwischen Angststörungen und Depression während der Schwangerschaft und dem Risiko für Wochenbettdepression.

Die Studie wertete Daten von 3 906 Frauen zwei bis sechs Monate nach der Entbindung aus. Die Frauen beantworteten Fragebögen basierend auf dem Utah Pregnancy Risk Assessment Monitoring System zwischen 2016 und 2018. Mit der gewichteten, angepassten Prävalenzratio (aPR) wurde die Assoziation zwischen PCO-Syndrom und Wochenbettdepression untersucht und dabei auch potentielle Störfaktoren wie Alter, BMI und Bildung berücksichtigt.

Höheres Risiko bei typischen PCOS-Symptomen

8,2 % der Frauen beichteten von klinischem PCO-Syndrom. 19,1 % der Frauen hatten jedoch eine unregelmäßige Periode und Akne, 6,2 % eine unregelmäßige Periode und Hirsutismus und 4,4 % hatten alle drei Symptome. Pränatale Depression und Angststörungen traten bei 17,7 % beziehungsweise 23,5 % der Frauen auf. Postpartal berichteten 9,5 % der Frauen von depressiven Symptomen, 10,2 % berichteten von Anhedonie. Frauen mit klinisch bestätigtem PCO-Syndrom hatten eine 1,76mal (95 % KI: 1,03 bis 3,0) höhere aPR für postpartale depressive Symptome und Anhedonie. Auch unregelmäßige Periode und Akne (aPR 1,65; 95 % KI: 1,13 bis 2,41), unregelmäßige Periode und Hirsutismus (aPR 1,4; 95 % KI: 0,82 bis 2,4) und alle drei Symptomen (aPR 1,75; 95 % KI: 0,96 bis 3,19) waren mit postpartalen depressiven Symptomen oder Anhedonie assoziiert. Depression und Angstörungen vor der Geburt beeinflussten die depressiven Symptome und Anhedonie nach der Geburt.

Das PCO-Syndrom könnte somit mit postpartalen depressiven Verstimmungen sowie Anhedonie nach der Geburt verbunden sein. Auch Frauen, die Symptome zeigten, aber keine klinische Diagnose hatten, zeigten eine erhöhte Prävalenz (20 % der Frauen mit mindestens 2 Symptomen hatten keine Diagnose). Litten Frauen bereits vor der Geburt unter Depression oder Angststörungen, schien diese Assoziation verstärkt zu sein. Ein Screening der Frauen vor der Geburt könnte ein erhöhtes Risiko für postpartale Beschwerden aufdecken und frühe Hilfe ermöglichen.

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