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Einstellbarer Magenballon zur Behandlung von Adipositas

Original Titel:
Adjustable intragastric balloon for treatment of obesity: a multicentre, open-label, randomised clinical trial

Kurz & fundiert

  • Prospektive, multizentrische, offene, randomisierte klinische Studie
  • Die Verwendung von einstellbaren Magenballons erhöhte den Gewichtsverlust der Teilnehmer im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich
  • Die Einstellung des Ballonvolumens erweist sich in der Studie nutzbar, um die Effektivität oder die Verträglichkeit des Magenballons zu verbessern

 

DGP – Die Verwendung von einstellbaren Magenballons erwies sich in einer US-amerikanischen Studie als effektiv für die individualisierte Behandlung von Adipositas.


Für Adipositas-Patienten kann ein Magenballon eine minimal-invasive Therapiemöglichkeit darstellen. Der Ballon wird oral eingeführt und häufig mit einer Kochsalzlösung gefüllt. Der Platz im Magen, der durch das Gerät eingenommen wird, sorgt für ein reduziertes Hungergefühl und damit reduzierte Nahrungsaufnahme. Im Falle des einstellbaren Magenballons kann das Volumen des Ballons im Verlauf der Therapie nachträglich angepasst werden.

In einer Studie aus den USA wurde die Wirksamkeit dieser Methode in Verbindung mit einer Änderung des Lebensstils der Teilnehmer untersucht

Hierfür wurden 288 Adipositas-Patienten im Alter zwischen 22 und 65 im Verhältnis 2:1 randomisiert in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe (n = 187; 65 %) erhielt einen einstellbaren Magenballon und nahm Änderungen in ihrem Lebensstil vor, während die zweite Gruppe (n = 101; 35 %) nur die Lebensgewohnheiten änderte. Die Studie umfasste eine Laufzeit von 32 Wochen. Als Endpunkte wurden die mittlere prozentuale Körperfettabnahme und der Anteil der auf die Therapie ansprechenden Patienten (Grenze bei ≥ 5 % Gewichtabnahme) erfasst.

Höhere Gewichtsabnahme bei Teilnehmern mit Magenballon

Die mittlere Körperfettabnahme lag bei der ersten Gruppe (mit Magenballon) bei 15 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 13,9 – 16,1), bei der Kontrollgruppe wurden durchschnittlich 3,3 % (95 % KI: 2,0 – 4,6) erreicht (p < 0,0001). Insgesamt sprachen 171 Teilnehmer (92 %) der Magenballon-Gruppe auf die Therapie an, wobei der Gewichtsverlust auch noch 6 Monate nach Entfernung des Magenballons beibehalten wurde.

Individualisierung der Therapie durch Einstellen des Ballonvolumens

Bei 145 (80 %) Teilnehmern der ersten Gruppe wurde eine nachträgliche Einstellung des Magenballons vorgenommen, um die Gewichtsabnahme zu erhöhen oder die Verträglichkeit der Therapie zu verbessern. Dabei führte eine Erhöhung des Ballonvolumens zu einer durchschnittlichen Steigerung der Körperfettabnahme um 5,2 %. Bei 21 Teilnehmern wurde das Volumen nachträglich verringert, was eine bessere Annahme des Geräts und die vollständige Absolvierung der Therapie ermöglichte. Bei 31 Patienten wurde der Magenballon wegen schlechter Verträglichkeit vorzeitig entfernt und bei sieben Patienten traten ernsthafte Nebenwirkungen auf, die auf das Einsetzen des Ballons zurückzuführen waren.

Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass durch die nachträgliche Einstellung des Ballonvolumens der Therapieerfolg erhöht werden könnte.

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