Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

PCO-Syndrom

Beeinflusst das PCO-Syndrom Krebsrisiken?

Original Titel:
Polycystic ovary syndrome and the risk of endometrial, ovarian and breast cancer: An updated meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Metaanalyse über das Vorkommen verschiedener Krebsarten bei Frauen mit dem PCO-Syndrom
  • Literaturrecherche in verschiedenen Datenbanken (PubMed, Embase, Web of Science, CBM) bis März 2021
  • PCOS hing signifikant mit Gebärmutterkrebs zusammen, nicht aber mit Eierstock- und Brustkrebs
  • In Untergruppen von Studien guter Qualität, Kohortenstudien, bei jüngeren Frauen und ohne Beachtung des BMI war jedoch auch das Eierstockkrebs-Risiko erhöht
  • PCOS kann ein Risikofaktor für bestimmte Krebsarten sein
  • Früherkennungsuntersuchungen wichtig

 

DGP – Bei Patientinnen, die am PCO-Syndrom leiden, entstehen kleine Bläschen an den Eierstöcken, die einen unregelmäßigen Zyklus und starke Schmerzen verursachen. In dieser Studie wurde nun in der aktuellen Literatur recherchiert, wie sich das PCO-Syndrom auf das Krebsrisiko bei betroffenen Frauen auswirken kann.


Der Name des polyzystischen Ovarien-Syndroms (PCOS) beschreibt, was genau hinter den Beschwerden betroffener Frauen steckt. Es entstehen kleine Bläschen an den Eierstöcken, die vor allem zu Schmerzen und Zyklusunregelmäßigkeiten führen. In dieser Übersichtsarbeit wurde nun geschaut, welchen Einfluss das PCO-Syndrom auf das Auftreten von bestimmten Krebsarten bei Patientinnen haben kann.

Beeinflusst das PCO-Syndrom Krebsrisiken?

Diese Übersichtsarbeit wurde auf Basis einer Literaturrecherche in den medizin-wissenschaftlichen Portalen PubMed, Embase, Web of Science und Chinese Biological Medical Literature verfasst. Die Forscher berücksichtigten Studien, die bis zum 20. März 2021 veröffentlicht wurden, in dieser Analyse.

Meta-Analyse über 26 Studien

Die Autoren stellten nach Analyse von 26 Studien einen deutlichen Zusammenhang zwischen PCOS und Gebärmutterkrebs fest. Die Wahrscheinlichkeit von Gebärmutterkrebs ist demnach bei PCOS-Patientinnen 3,66-fach erhöht im Vergleich zu Frauen, die nicht an PCOS leiden (Odds Ratio, OR: 3,66; 95 % Konfidenzintervall: 2,05 – 6,54; p < 0,001). Bei Eierstock- bzw. Brustkrebs konnte ein solcher Zusammenhang nicht beobachtet werden. Allerdings fiel auf, dass in Untergruppen von Studien hoher Qualität, Kohortenstudien, bei jüngeren Frauen (unter 54 oder vor der Menopause) und bei Vernachlässigung des Körper-zu-Masse-Verhältnisses (engl.: Body Mass Index, BMI) auch ein höheres Risiko von Eierstockkrebs bei PCOS-Patientinnen festgestellt werden konnte.

Deutlicher Zusammenhang zwischen PCOS und Gebärmutterkrebs

Die Autoren folgern, dass das PCO-Syndrom einen Risikofaktor für Krebs in der Gebärmutter und bei jungen Frauen teilweise auch an den Eierstöcken darstellen könnte. Zu Brustkrebs konnte kein Zusammenhang festgestellt werden. Gynäkologische Krebs-Früherkennungsuntersuchungen spielen demnach bei Frauen mit dem PCO-Syndrom eine besonders wichtige Rolle.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Ein Serviceangebot und weitere Themen zu PCO-Syndrom: