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Milde, aber chronische Endometriose wirkt sich auf Schwangerschaften aus

Original Titel:
The Existence of Chronic Endometritis and Its Influence on Pregnancy Outcomes in Infertile Women with Minimal/Mild Endometriosis

Kurz & fundiert

  • Wie häufig wird milde Endometriose chronisch?
  • Untersuchung der Häufigkeit und Auswirkung auf Schwangerschaften
  • Studie mit 201 Patientinnen mit milder Endometriose
  • Diagnose chronischer Endometriose anhand von Biomarkern
  • 24,38 % der Patientinnen mit milder Endometriose hatten chronische Endometriose
  • Schwangerschaftsrate und Lebendgeburtenrate waren messbar reduziert bei Chronifizierung
  • Frühere Diagnose und Behandlung auch bei milder Endometriose sinnvoll

 

DGP – Endometriose kommt bei 6 – 10 % der Frauen im gebärfähigen Alter vor. Dabei sind die Symptome oft mild. Dies führt dazu, dass die Krankheit erst spät erkannt wird. Wie häufig aus milder eine chronische Endometriose entstehen kann und wie sich dies auf die Schwangerschaftsrate der Patientinnen auswirkt, wurde in dieser Studie untersucht.


Endometriose ist eine häufig vorkommende Krankheit bei Frauen im gebärfähigen Alter. Da die Symptome oft als Periodenschmerzen abgetan werden, bleibt die Krankheit oft unerkannt. Nach einer erfolgreichen Diagnose steht allerdings nicht selten eine Hysterektomie mit Laparoskopie (meist teilweise Gebärmutterentfernung mit Bauchspiegelung) an. Wie häufig eine chronische Endometriose vorliegt und welchen Einfluss dies auf einen Kinderwunsch haben kann, wurde in dieser Studie untersucht.

201 Frauen mit milder Endometriose wurden untersucht

Die Autoren untersuchten insgesamt 201 Frauen mit milder Endometriose, die zwischen 2016 und 2018 eine Hysterektomie mit folgender Laparoskopie hatten. Anhand von Markern im Blut wurde im Anschluss untersucht, ob sich chronische Endometriose entwickelt hatte oder nicht. Zudem wurde analysiert, wie sich die chronische Endometriose auf Schwangerschaftsrate, Lebendgeburtenrate und Fehlgeburtenrate in den 24 Monaten nach der Behandlung auswirkte.

Signifikanter Einfluss der chronischen Endometriose

Es zeigte sich, dass 24,38 % der Patientinnen an chronischer Endometriose litten. Sie hatten eine signifikant niedrigere Schwangerschaftsrate (46,51 % vs. 71,13 %; p = 0,004) und Lebendgeburtenrate (44,19 % vs. 63,38 %; p = 0,025) als die übrigen Patientinnen mit milder Endometriose. Die Fehlgeburtenrate war jedoch bei chronischer Endometriose nominell, aber nicht statistisch signifikant, niedriger (0 % vs. 7,04 %).

Die Autoren deuteten dies als Hinweis auf einen Einfluss der chronischen Endometriose auf die Schwangerschafts- und Lebendgeburtenrate. Sie vermuten, dass durch frühe Diagnose und Behandlung eine Verbesserung dieser Raten auftreten könnte.

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