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Jugendliche mit chronischer Migräne: Ist Onabotulinumtoxin A eine Option?

Original Titel:
A Randomized Trial to Evaluate OnabotulinumtoxinA for Prevention of Headaches in Adolescents With Chronic Migraine

Kurz & fundiert

  • Ist die Botulinumtoxin-Prophylaxe auch eine Option für Jugendliche mit chronischer Migräne?
  • Doppelblind-Studie in parallelen Gruppen: Onabotulinumtoxin oder Placebo
  • Gut verträglich, Kopfschmerztage reduziert, kein Unterschied zum Placebo

 

DGP – Onabotulinumtoxin A ist zur Prophylaxe chronischer Migräne bei Erwachsenen zugelassen. Aktuell gibt es Bemühungen, eine Zulassungserweiterung auch für Jugendliche zu erreichen. Eine aktuelle Multizentrenstudie zeigte gute Verträglichkeit, aber keine bessere Hilfe als mit einem Placebo. Weitere Studien mit mehr Teilnehmern sollen klären, ob die Therapie doch eine Chance darstellen könnte.


Bei Heranwachsenden wird Migräne häufig nicht erkannt. Ohne Diagnose oder mit falscher Diagnose kann sich so manchmal die Migräne ungehindert und ungünstig therapiert chronifizieren. Onabotulinumtoxin A ist zur Prophylaxe chronischer Migräne bei Erwachsenen zugelassen. Aktuell gibt es Bemühungen, eine Zulassungserweiterung auch für Jugendliche zu erreichen.

Daher wurde nun eine Multizentrenstudie durchgeführt, in der unterschiedliche Dosierungen von Onabotulinumtoxin A im Vergleich zu einem Placebo bei jungen Menschen eingesetzt wurden, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Behandlung zu überprüfen.

Ist die Botulinumtoxin-Prophylaxe auch eine Option für Jugendliche mit chronischer Migräne?

Die Studie wurde doppelblind randomisiert mit parallelen Gruppen durchgeführt. Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren mit chronischer Migräne erhielten Onabotulinumtoxin A (155 U oder 74 U) oder Placebo (intramuskuläre Saline). Die Wirksamkeit wurde anhand der Zahl der Kopfschmerztage pro Monat von Beginn der Studie im Vergleich zu der Zahl nach 12 Wochen der Behandlung ermittelt. Außerdem wurden die Kopfschmerztage nach 4 und 8 Wochen mit den Anfangswerten verglichen, ebenso die Zahl der Tage mit schwere Kopfschmerzen. Zusätzlich ermittelten die Wissenschaftler, wie sicher und verträglich die Behandlung war.

Doppelblind-Studie in parallelen Gruppen: Onabotulinumtoxin oder Placebo

125 Patienten wurden den Behandlungen randomisiert zugeordnet: 45 erhielten Onabotulinumtoxin A in hohen Dosis (155 U), 43 erhielten Onabotulinumtoxin A in der niedrigen Dosis (74 U); 37 Patienten erhielten das Placebo. Die Ergebnisse aller 125 Patienten flossen in die Wirksamkeitsanalyse ein. 115 Jugendliche (92,0 %) führten die Studie bis zum Ende durch. Als Abbruchsgrund wurde vor allem mangelnde Wirksamkeit genannt (4 Patienten, 3,2 %). Kein Patient brach die Studie aufgrund von unerwünschten Effekten ab.

Alle Behandlungen senkten die Zahl der Kopfschmerztage nach 12 Wochen im Vergleich zur Anfangshäufigkeit. Dabei konnten keine signifikanten Unterschiede gesehen werden. Durchschnittlich änderte sich die Zahl der Kopfschmerztage vom Anfangswert im letzten Behandlungsmonat um −6,3 (Onabotulinumtoxin A 155 U), −6,4 (Onabotulinumtoxin A 74 U) und −6,8 (Placebo) Tage. Ebenso reduzierten auch alle Behandlungen die Zahl starker Kopfschmerztage und wurden gut vertragen. Ernste adverse Effekte traten in drei Fällen auf, konnten allerdings nicht der Behandlung zugeschrieben werden und führten nicht zu weiteren Problemen. Die am häufigsten berichteten adversen Effekte, die mit der Behandlung in Zusammenhang stehen könnten, waren Nackenschmerzen (8 Fälle), Infektionen der oberen Atemwege (n = 7), Migräne (5 Fälle) und Nasopharyngitis (5 Fälle).

Gut verträglich, Kopfschmerztage reduziert, kein Unterschied zum Placebo

Obwohl in dieser Studie nicht gezeigt werden konnte, dass Onabotulinumtoxin A wirksamer als ein Placebo war, wurde die Behandlung doch von den Jugendlichen gut vertragen. Da bisherige Daten bereits zeigen, dass die Behandlung mit Onabotulinumtoxin A bei Erwachsenen mit chronischer Migräne einen Unterschied machen kann, schlagen die Autoren vor, weitere Studien mit anderem Design und vor allem mehr Teilnehmern durchzuführen, um mögliche Behandlungschancen auch für Jugendliche mit chronischer Migräne besser einschätzen zu können.

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