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Sport während der aktiven Überwachung reduziert Ängste, Stress und Müdigkeit bei Prostatakrebspatienten

Original Titel:
A Randomized Trial of the Effects of Exercise on Anxiety, Fear of Cancer Progression and Quality of Life in Prostate Cancer Patients on Active Surveillance

Kurz & fundiert

  • Randomisierte Studie untersucht die Wirkung von Sport während der aktiven Überwachung (active Surveillance) bei Prostatakrebspatienten
  • Die Teilnahme an einem Intervalltraining (high intensity interval training, HIIT) verbesserte mehrere Endpunkte
  • Signifikant reduziert wurden prostatakrebsspezifische Ängste, Angst vor Krankheitsfortschritt, hormonelle Symptome, wahrgenommenen Stress und Fatigue
  • Sport verbesserte das Selbstwertgefühl

 

DGP – In einer randomisierten Studie wurde die Wirkung von Intervalltraining (high intensity interval training, HIIT) auf Prostatakrebspatienten während der aktiven Überwachung untersucht. Die Teilnahme an dem HIIT-Programm bewirkte eine signifikante Reduktion von prostatakrebsspezifischen Ängsten, Angst vor Krankheitsfortschritt, hormonellen Symptomen, wahrgenommenen Stress und Fatigue. Zudem bewirkte die Teilnahme eine Verbesserung des Selbstwertgefühls der Teilnehmer.


Bei Patienten, bei denen der Tumor auf die Prostata beschränkt ist und nur ein geringes Aggressivitätspotential aufweist, kommt eine aktive Überwachung (Active Surveillance) in Frage. Diese Behandlungsoption sieht zunächst keine invasive Behandlung vor, sondern eine fortlaufende, sorgfältige Überwachung der Erkrankung. Diese wird in Form von regelmäßigen Überprüfungen des PSA-Wertes, Tastuntersuchungen und Gewebeproben durchgeführt. Wird dabei ein Fortschreiten der Krankheit bemerkt, kann unverzüglich mit der invasiven Behandlung begonnen werden. Ziel der aktiven Überwachung ist es eine Belastung durch eine unnötige Behandlung und potentielle Nebenwirkungen zu vermeiden.

Ängste während der aktiven Überwachung

Verständlicherweise kann eine aktive Überwachung zu einer Erhöhung von Ängsten und Stress bei den Betroffenen führen. Insbesondere die Angst vor einem Fortschreiten der Krankheit führt dazu, dass viele Patienten zu einer invasiven Behandlung wechseln, ohne, dass es Anzeichen für ein Fortschreiten der Krankheit gibt.

Randomisierte Studie untersucht Sport als Mittel zur Angstbewältigung

In der randomisierten Studie „ERASE“ (Exercise during Active Surveillance for Prostate Cancer) haben Wissenschaftler untersucht, wie sich die Teilnahme an einem Sportprogramm auf Prostatapatienten auswirkt. Für die Studie wurden 52 Prostatakrebspatienten, die sich in aktiver Überwachung befanden, 1:1 aufgeteilt. 26 Teilnehmer erhielten die übliche Standardversorgung, während die anderen 26 an einem Intervalltrainings-Programm (high intensity interval training, HIIT) teilnahmen. Das Training fand unter Anleitung dreimal wöchentlich über einen Zeitraum von zwölf Wochen statt. Vor und nach dem Sport-Programm wurden Lebensqualität und psychologische Parameter (z.B. Ängste, Stress, Selbstwertgefühl, Fatigue) untersucht.

HIIT-Programm mit signifikanter Reduktion von Ängsten, Stress und Fatigue assoziiert

Die Studie ergab in der HIIT-Gruppe im Vergleich zu der Gruppe, die kein Sport betrieben hatte, eine signifikante Reduktion prostatakrebsspezifischer Angst (p =0 ,024), der Angst vor dem Fortschreiten der Krankheit (p = 0,013), hormoneller Symptome (p = 0,005), des wahrgenommenen Stresses (p = 0,037) und von Fatigue (p = 0,029). Zudem führte die Teilnahme zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls (p = 0,007).

Die Autoren schlussfolgerten, dass ein 12-wöchiges HIIT-Programm zu einer Verbesserung von psychologischen Endpunkten bei Prostatakrebspatienten in aktiver Überwachung führen könne. Umfassendere Studien seien jedoch notwendig, um die Ergebnisse zu validieren.

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