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Migräne

Rückblickende Analyse der Erenumab-Wirkung bei chronischer Migräne: Daten aus der echten Welt

Original Titel:
Erenumab for the preventive treatment of chronic migraine complicated with medication overuse headache: an observational, retrospective, 12-month real-life study

Kurz & fundiert

  • Wie gut wirkt Erenumab bei chronischer Migräne und Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz?
  • Echt-Welt-Daten über 1 Jahr retrospektiv analysiert
  • 81 Patienten
  • Signifikante Besserung von Migränefrequenz, -belastung und Schmerzmittelbedarf
  • Kein Vorteil von vorherigem Schmerzmittelentzug oder gleichzeitiger ergänzender Prophylaxe

 

DGP – Die retrospektive Studie analysierte Sicherheit und Wirksamkeit von Erenumab bei Patienten mit chronischer Migräne und Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz (MÜK) in der echten Welt statt in der klinischen Studiensituation über ein Jahr. Daten von 81 Patienten zeigten gute Wirkung auf Migränefrequenz, Schmerzmittelbedarf sowie Belastung durch die Migräne. Es zeigten sich keine neuen Sicherheitsbedenken. Schmerzmittelentzug und zusätzliche Prophylaxe schienen keinen Vorteil bei der Erenumab-Therapie zu bringen.


Erenumab ist ein monoklonaler Antikörper, der den Rezeptor für das Calcitonin-Gen-bezogene Peptid (CGRP) blockiert. Dieser biologische Antikörper ist zur prophylaktischen Behandlung der chronischen Migräne zugelassen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Sicherheit und Wirksamkeit von Erenumab bei Patienten mit chronischer Migräne und Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz (MÜK) in der echten Welt statt der klinischen Studiensituation über ein Jahr zu untersuchen.

Echt-Welt-Daten: Wie gut wirkt Erenumab bei chronischer Migräne und Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz?

Die Daten von Patienten mit Erenumab-Therapie wurden retrospektiv analysiert. Alle 3 Monate wurde die durchschnittliche Zahl der Kopfschmerztage pro Monat bestimmt, die durchschnittliche Zahl von Schmerzmedikamenten pro Monat, die mittlere Zahl an Tagen, an denen Schmerzmittel genommen wurden sowie die Kopfschmerzintensität. Außerdem wurde die Belastung durch die Migräne mit dem Fragebogen HIT-6 (6-Punkte Headache Impact Test) und einem Selbstbericht zu Arbeitsproblemen für Patienten mit Migräne ermittelt.

Retrospektive Analyse über 1 Jahr: 81 Patienten

Daten von 81 Patienten konnten analysiert werden. Kopfschmerzhäufigkeit und -intensität, die Schmerzmittelmenge und Zahl der mit Schmerzmitteln behandelten Tage sowie die Ergebnisse der zwei Belastungsfragebögen waren signifikant niedriger zu jedem Zeitpunkt ab dem 3. Monat nach Behandlungsbeginn mit Erenumab im Vergleich zu den Werten vor Beginn dieser Therapie (alle p < 0,0001). Da alle Patienten unter MÜK litten, wurde manche auch vor der Erenumab-Therapie ein Schmerzmittelentzug verordnet. Es zeigten sich allerdings keine signifikanten Unterschiede zwischen den Patienten mit Schmerzmittelentzug vor Erenumab und den Patienten, die mit Medikamentenübergebrauch in die Erenumab-Therapie starteten. Ebenso konnte kein Vorteil einer anderen prophylaktischen Medikation begleitend zu Erenumab gesehen werden – Patienten mit und ohne weitere Prophylaxen unterschieden sich nicht signifikant. 5 Patienten brachen die Erenumab-Behandlung aufgrund von unerwünschten Ereignissen ab. Diese Effekte verschwanden nach Therapieende.

Gute Wirksamkeit und Linderung, kein Vorteil von vorherigem Schmerzmittelentzug oder gleichzeitiger ergänzender Prophylaxe

Erenumab war demnach auch in der echten Welt sicher und wirksam zur Behandlung chronischer Migräne, die in den hier betrachteten Fällen erschwert war durch Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz. Schmerzmittelentzug und die gleichzeitige Behandlung mit weiteren Prophylaxen schien keinen Unterschied im Behandlungsergebnis zu machen.

 

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