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Sorbitol beeinflusst Mikrobiom und fördert Glukoseintoleranz

Original Titel:
Long-term consumption of the sugar substitute sorbitol alters gut microbiome and induces glucose intolerance in mice

Kurz & fundiert

  • Sorbitol gesundheitsschädlich?
  • Studie am Mausmodell
  • Auswirkungen auf die Glukosehomöostase
  • Relative Häufigkeit einiger Darmbakterien verändert

 

DGP – Der langfristige Konsum des Zuckeraustauschstoffs Sorbitol führte im Mausmodell zu einer Vorstufe von Diabetes und Veränderungen der Darmflora.


Die epidemische Zunahme von Adipositas und Diabetes haben zu einem verstärkten Einsatz von kalorienarmen Süßungsmitteln geführt. Studien deuten darauf hin, dass der Konsum künstlicher Süßstoffe wie Aspartam und Saccharin negative Auswirkungen haben könnte. Die potenziellen Auswirkungen natürlicher Süßstoffe auf die menschliche Gesundheit sind bisher kaum untersucht.

Untersuchung der Glukosehomöostase und des Darmmikrobioms

Eine Studie aus Taiwan hat nun die Auswirkungen von kurzfristigem und langfristigem Konsum von Sorbitol durch orale Sondenernährung auf die Glukosehomöostase bei Mäusen untersucht. Die Glukosehomöostase wurde durch orale und durch intraperitoneale Glukosetoleranztests bewertet. Die Insulinspiegel wurden durch enzymgebundene Immunosorbent-Assays (ELISA) bestimmt. Veränderungen des Darmmikrobioms wurden mithilfe der 16S-rRNA-Gensequenzierung bewertet.

Langfristige Sondenernährung mit Sorbitol am Mausmodell

Die Verabreichung von Sorbitol durch Sondenernährung erhöhte signifikant die Plasmainsulinkonzentration und senkte den Nüchternblutzuckerspiegel. Eine 4-wöchige Sondenernährung mit Sorbitol hatte keine signifikanten Auswirkungen auf die Ergebnisse des intraperitonealen Glukosetoleranztests, allerdings konnte eine Glukoseintoleranz mittels oraler Glukosetoleranztests gezeigt werden. Zudem konnte die langfristige Einnahme von Sorbit signifikante Veränderungen des Darmmikrobioms verursachen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die relative Häufigkeit folgender Bakterien verringert war:

  • Bifidobacterium
  • Lachnospiraceae UCG 001
  • Lachnospiraceae NK4A136
  • Eubacterium ventriosum
  • Candidatus Arthromitus
  • Ruminococcus Torques

Zudem wurde die relative Häufigkeit von Helicobacter, Tyzzerella, Alistipes und Prevotella 9 erhöht.

Sorbitol verändert Mikrobiom und bewirkt Glukoseintoleranz

Laut der Studienautoren kann der langfristige Konsum von Sorbitol die Zusammensetzung des Darmmikrobioms verändern und möglicherweise eine Glukoseintoleranz hervorrufen. Weitere Studien sind erforderlich, um die am Mausmodell gewonnen Erkenntnisse bei Menschen zu bestätigen.

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