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Neue Mechanismen der Immunsuppression durch IDO enthüllt

Zuerst in der Schwangerschaft entdeckt, in der es die mütterliche Immunabwehr gegen den Fötus abwehrt, zeigte sich das Enzym Indoleamine 2,3-dioxygenase (IDO) später auch in Tumoren präsent. Die Aktivität von IDO führt zum einen zu niedrigen Tryptophan-Spiegeln, zum anderen werden Kynurenine produziert. Beide Faktoren können zu einer Unterdrückung der Immunabwehr führen.

In dieser Studie wurde die Wirkung von Kynureninen auf humane und murine T-Zellen untersucht – ebenso, ob Kynurenine als mögliche Medikamente zur Unterdrückung von unerwünschten Immunreaktionen angewendet werden können.

Unsere zwei Arbeitsgruppen (Regensburg und Philadelphia) konnten zeigen, dass Kynurenine die T-Zellen inhibieren, wobei dieser Effekt erst bei hohen Konzentrationen auftrat und Apoptose-vermittelt war. Mechanistisch induzierten Kynurenine eine Depletion von Fettsäuren und damit eine beeinträchtigte Betaoxidation. Die Konzentrationen von Kynureninen Tumorgewebe waren erhöht, jedoch erreichten sie nicht die Spiegel, die für in vitro Effekte notwendig waren. Letztlich konnte in dieser Studie gezeigt werden, dass Kynurenine potenziell für eine in vivo Suppression der Immunreaktion angewendet werden können, und dass diese Effekte teilweise durch die Aktivierung vom aryl-hydrocarbon-receptor (AHR) vermittelt werden.

Unsere Arbeit enthüllt neue Mechanismen der Immunsuppression durch IDO und öffnet die Tür zu potentiellen therapeutischen Ansätzen.

Publikation:

Peter J.Siska,Jing Jiao,Carina Matos, Katrin Singer,Raffaela S.Berger,Katja Dettmer, Peter J. Oefner, Michelle D. Cully, Zhonglin Wang, William J. QuinnII, Kristen N.Oliff, Benjamin J. Wilkins, Lanette M.Christensen, Liqing Wang, Wayne W. Hancock, Joseph A. Baur, Matthew H.Levine,Ines Ugele,Roman Mayr, Kathrin Renner, Liang Zhou, Marina Kreutz, Ulf H. Beier Kynurenine induces T cell fat catabolism and has limited suppressive effects in vivo, eBIOMedicine. Part of The Lancet, Volume 74, December 2021, 103734.
https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2021.103734