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Ist eine Augmentation der antidepressiven TMS-Behandlung möglich?

Original Titel:
Strategies for Augmentation of High-Frequency Left-sided Repetitive Transcranial Magnetic Stimulation Treatment of Major Depressive Disorder

Kurz & fundiert

  • Hilft eine Augmentation der antidepressiven rTMS-Therapie?
  • Augmentation mit Theta-Bursts oder bilateraler Stimulation bei ungenügender Wirkung
  • Augmentation mit ITBS-P verbesserte die antidepressive Wirkung signifikant

 

DGP – Forscher ermittelten bei Patienten, die bei hochfrequenter Stimulation mit repetitiver transkranieller Magnetstimulation (rTMS) nicht frühzeitig Verbesserungen depressiver Symptome zeigten, ob eine Augmentation mit zusätzlicher Stimulation eine Verbesserung der Ergebnisse bewirken könnte. Besonders eine spezielle Signalfolge (Theta-Bursts) ergänzend zur hochfrequenten rTMS könnte demnach die Behandlungsergebnisse verbessern.


Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist eine wirksame Intervention bei behandlungsresistenter Depression. Frühe Verbesserungen während hochfrequenter linksseitiger Stimulation (HFL) des dorsolateralen präfrontalen Cortex (DLPFC) sind wichtig zur Vorhersage längerfristiger Behandlungsergebnisse. Allerdings profitieren nach bisherigen Studiendaten die meisten Patienten im späteren Verlauf der Behandlungsreihe. Forscher untersuchten nun Patienten, die keine frühen Verbesserungen mit hochfrequenter Stimulation des linken DLPFC zeigten, um zu ermitteln, ob eine Augmentation mit zusätzlicher Stimulation eine Verbesserung der Ergebnisse bewirken könnte.

Hilft eine Augmentation der antidepressiven rTMS-Therapie?

139 Teilnehmer erhielten die HFL-Behandlung. Patienten, die bis zur 10. Behandlung nur Verbesserungen um < 20% erreichten, konnten die HFL-Therapie weiterführen (n = 17) oder erhielten eine von zwei Augmentationsstrategien. 69 Patienten erhielten eine bilaterale Stimulation, bei der die HFL von einer niederfrequenten Stimulation des rechten DLPFC gefolgt wurde. 17 Patienten erhielten eine intermittierende Theta-Signalfolge des linken DLPFC (iTBS-P, intermittent theta-burst priming) in den übrigen Therapiesitzungen. Das vorrangige Ergebnis, das für diese Studie analysiert wurde, war die prozentuale Reduktion depressiver Symptome zur 30. Sitzung.

Augmentation mit Theta-Bursts oder bilateraler Stimulation bei ungenügender Wirkung

Teilnehmer, die weniger als 20 % Verbesserung bis zur 10. Therapiesitzung zeigten und mit der HFL-Behandlung fortfuhren, zeigten nur begrenzte Besserung. Teilnehmer der iTBS-P-Gruppe hatten eine signifikant größere Verbesserung, während Patienten mit bilateraler Stimulation lediglich einen Trend zu Verbesserungen zeigten. 10 Sitzungen waren für jede der Augmentationsstrategien notwendig, um die Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung einschätzen zu können.

Augmentation mit ITBS-P verbesserte die antidepressive Wirkung signifikant

Augmentationen bei früh nicht ausreichend effektiven HFL-rTMS-Behandlungen depressiver Patienten könnten demnach die Behandlungsergebnisse verbessern. Vielversprechend war eine neue iTBS-P-Strategie mit intermittierenden Theta-Bursts, die sowohl eine weitergeführte HFL-Therapie als auch eine bilaterale Stimulation übertraf. Die Studie zeigt zudem einen Ansatz zur messungsbasierten Therapie, die fortlaufend Verbesserungen einschätzt und Therapieansätze wie etwa eine Augmentation bedarfsgerecht anpasst. Gerade für Patienten mit anfangs ungenügender Wirkung könnte diese Methode bessere Behandlungserfolge bringen.

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