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Migräne

Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz MÜK: Migränehäufigkeit macht den MÜK, nicht die Persönlichkeit oder Fitness

Original Titel:
The role of personality, disability and physical activity in the development of medication-overuse headache: a prospective observational study

DGP – Zusammenfassend fand die Studie eine höhere Tendenz zum Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch, wenn Patienten häufiger und schwerer unter Migräneattacken zu leiden hatten. Ein Übergebrauch von Schmerzmitteln und daraus folgender Kopfschmerz hatte dagegen keinen messbaren Zusammenhang mit Persönlichkeitszügen oder Fitness.


Wen betrifft ein Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz (MÜK, auch MIK von medikamenteninduzierter Kopfschmerz) besonders? Gibt es Migränepatienten, die eher darunter zu leiden haben und können sie dieser Komplikation eventuell vorbeugen? Diesen Fragen gingen Forscher der Abteilung für Neurologie des dänischen Hospital Southwest Jutland in Esbjerg nun in einer Beobachtungsstudie nach. Dazu ermittelten sie Persönlichkeitszüge, Belastung durch die Migräneerkrankung und die allgemeine körperliche Aktivität als mögliche Faktoren, die zu einer Tendenz zu MÜK beitragen könnten.

Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch: tragen Persönlichkeit, Sportlichkeit oder Migräne-Schweregrad dazu bei?

Die rein beobachtende Untersuchung wurde in einer einzelnen behandelnden Klinik durchgeführt. Patienten mit einer diagnostizierten Migräne wurden mit verschiedenen Fragebögen zu bestimmten Merkmalen ihrer Persönlichkeit (beispielsweise Neurotizismus oder Extrovertiertheit), dem Schweregrad ihrer Migräne sowie der damit einhergehenden Belastung (MIDAS-Fragebogen) und zu ihrer körperlichen Aktivität befragt. Mithilfe der medizinischen Daten der Patienten wurde erfasst, ob sie in den bis zu 20 Monaten nach Studienbeginn einen MÜK entwickelt hatten.

Vergleich von Fragebögen-Ergebnissen und medizinischen Daten über 20 Monate hinweg

Von den 131 Studienteilnehmern wurden 119 Patienten (91 %) vorbeugend, also mit einer Prophylaxe, gegen die Migräne behandelt. Die Patienten wurden im Mittel über ein 1 Jahr beobachtet. Im Studienzeitraum entwickelten 12 % (16 Patienten) einen MÜK. Von den untersuchten Faktoren trug vor allem die Stärke der Kopfschmerzen zu dem Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch bei: bei stärkeren durchschnittlichen Kopfschmerzen hatten Patienten eine um den Faktor 1,49 höhere Wahrscheinlichkeit, den MÜK zu entwickeln. Auch der MIDAS-Wert, also die allgemeine Belastung durch die Migräne, und die Kopfschmerzhäufigkeit traten als MÜK-fördernde Faktoren auf. Dieser Zusammenhang schien dabei unabhängig von Alter und Geschlecht der Patienten zu sein. Interessanterweise stand keiner der übrigen ermittelten Faktoren im Zusammenhang mit dem MÜK.

Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch besonders nach häufigen und schweren Migränen

Zusammenfassend fand die Studie also eine höhere Tendenz zum Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch, wenn Patienten häufiger und schwerer unter Migräneattacken zu leiden hatten. Ein Übergebrauch von Schmerzmitteln und daraus folgender Kopfschmerz hatte dagegen keinen messbaren Zusammenhang mit Persönlichkeitszügen oder Fitness.

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