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Erhöht Milchkonsum das Prostatakrebsrisiko?
Original Titel:
Originaltitel: Milk Consumption and Prostate Cancer: A Systematic Review
- Untersuchung der Assoziation zwischen Milch verschiedener Fettstufen und Prostatakrebsrisiko
- Milch scheint das Prostatakrebsrisiko zu erhöhen
- Weiterhin unklar ob fetthaltiger oder fettfreier Anteil der Milch relevant ist
- Reduktion oder Verzicht auf Milchprodukte bei Risikopatienten möglicherweise sinnvoll
DGP – In einer Literaturanalyse haben Wissenschaftler den Einfluss von Milch unterschiedlicher Fettstufen auf das Prostatakrebsrisiko untersucht. Milch scheint das Prostatakrebsrisiko zu erhöhen, die Ergebnisse bezüglich der Rolle des Fettgehalts sind jedoch inkonsistent. Für Risikopatienten wird empfohlen, den Verzehr von Milchprodukten zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten.
Es gibt bereits mehrere epidemiologische und ökologische Studien, die den Zusammenhang zwischen Prostatakrebs und Milchkonsum untersuchen. Es mangelt jedoch an experimentellen Studien, sodass die genaue Ursache für den Zusammenhang ungeklärt bleibt. In einer Literaturrecherche und -analyse haben Wissenschaftler daher untersucht, ob die Fettstufe der Milch von Bedeutung sein könnte.
Für die Analyse wurden 20 Studien inkludiert, die den Zusammenhang zwischen Milch sowie Milchprodukten und Prostatakrebsrisiko untersuchen. Dabei wurde insbesondere auf Angaben bezüglich des Fettgehalts in den Studien geachtet, sodass jeweils Ergebnisse zu den Fettstufen „entrahmt“, „fettarm“ und „voll“ gesammelt wurden.
Milchkonsum erhöht das Prostatakrebsrisiko
Von den 20 analysierten Studien konnten alle bis auf eine einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milch oder Milchprodukten und einem erhöhten Prostatakrebsrisiko feststellen.
Ergebnisse bezüglich des Fettgehalts inkonsistent
Die Analyse der Studien ergab ein widersprüchliches Bild bezüglich des Fettgehalts der Milchprodukte. Während manche Studien ein erhöhtes Risiko bei fettreduzierten Produkten feststellten, zeigten andere Studien dies für Vollmilchprodukte. Welcher Teil der Milch genau für den Zusammenhang verantwortlich ist, bleibt unklar. Teilweise wird vermutet, der Estrogengehalt der Milch sei ausschlaggebend. Die Autoren geben sogar zu bedenken, dass aufgrund der fehlenden experimentellen Studien nicht auszuschließen sei, dass das erhöhte Risiko vielmehr im Zusammenhang mit einer generellen krebsfördernden Wirkung der westlichen Ernährung steht. Trotzdem sei für Risikopatienten die Reduzierung oder der komplette Verzicht auf Milch und Milchprodukte wahrscheinlich sinnvoll.
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