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Darmkrebs

Rechtsseitiger Dickdarmkrebs: Komplette mesokolische Exzision oder konventionelle Hemikolektomie?

Original Titel:
Complete mesocolic excision versus conventional hemicolectomy in patients with right colon cancer: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Vergleich von kompletter mesokolischer Exzision und konventioneller Hemikolektomie in einer Meta-Analyse
  • Kein Unterschied bezüglich postoperativer Komplikationen
  • Mehr Lymphknoten bei mesokolischer Exzision entnommen
  • Gesamtüberlebensrate nach drei und fünf Jahren
  • krankheitsfreie Überlebensrate nach fünf Jahren bei mesokolischer Exzision höher

 

DGP – In einer Meta-Analyse haben Wissenschaftler postoperative Komplikationen und Überlebensrate von kompletter mesokolischer Exzision und konventioneller Hemikolektomie verglichen. Dabei wurden keine Unterschiede bei der Häufigkeit von postoperativen Komplikationen und insgesamt eine höhere Überlebensrate für die komplette mesokolische Exzision festgestellt.


Die komplette mesokolische Exzision (complete mesocolic excision, kurz CME) wird immer häufiger zur operativen Behandlung des Kolonkarzinoms eingesetzt. Die Operation funktioniert nach dem Prinzip der totalen mesorektalen Exzision und beinhaltet die Entfernung des onkologisch relevanten Mesokolons unter Respektierung seiner Integrität, sowie die zentrale vaskuläre Ligatur und radikale Lymphknotendissektion. Trotz vielversprechender Ergebnisse bleibt der Eingriff aufgrund von technischen Schwierigkeiten und der Befürchtung erhöhter postoperativer Morbidität weiter diskutiert. In einer Meta-Analyse haben Wissenschaftler daher die CME mit der konventionellen Hemikolektomie rechts (conventional right hemicolectomy, kurz CRH) verglichen.

Für die Analyse wurden acht Studien mit insgesamt 1 871 Patienten aus den medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken MEDLINE, the Cochrane, Scopus, Web of Science und Embase ermittelt. Als Endpunkte wurden u. a. postoperative Komplikationen, Gesamtüberlebensrate und krankheitsfreie Überlebensrate gewählt. Es wurde jeweils das 95 % Konfidenzintervall des Quotenverhältnisses (Odds ratio, kurz OR) bzw. die mittlere absolute Abweichung (Mean deviation, kurz MD) gebildet.

Kein Unterschied in postoperativen Komplikationen

Die Analyse ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen CME und CRH bezüglich der postoperativen Komplikationen (OR: 1,13; 95 % KI: 0,88 – 1,47; p = 0,34).

Höhere Überlebensrate und mehr Lymphknoten entnommen bei CME

Bei der CME wurde eine signifikant höhere Menge an Lymphknoten entnommen (MD: 9,17; KI 4,67 – 13,68; p < 0,001). Die CME erhöhte zudem die Gesamtüberlebensrate nach drei Jahren (OR: 1,57; 95 % KI: 1,17 – 2,11; p = 0,003) sowie nach fünf Jahren (OR: 1,41; 95 % KI: 1,06 – 1,89; p = 0,02) und die krankheitsfreie Überlebensrate nach fünf Jahren (OR: 1,99; 95 % KI: 1,29 – 3,07; p = 0,002). Eine Subgruppenanalyse von Stadium III Dickdarmkrebs ergab hingegen keinen signifikanten Einfluss auf Gesamtüberlebensrate nach drei (OR: 2,47; 95 % KI: 0,86 – 7,06; p = 0,09) und nach fünf Jahren (OR: 1,23; 95 % KI: 0,78 – 1,94; p = 0,38).

Die Autoren schlussfolgerten, dass CME im Vergleich zu CRH möglicherweise höhere Überlebensraten bei gleicher Häufigkeit von postoperativen Komplikationen bei der Behandlung von rechtsseitigem Dickdarmkrebs biete. Zur weiteren Überprüfung seien jedoch mehr Studien notwendig.

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