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Ernährungsmuster und Symptomaktivität bei entzündlichen Darmerkrankungen

Original Titel:
Dietary Patterns and Their Association With Symptoms Activity in Inflammatory Bowel Diseases

Kurz & fundiert

  • Retrospektive Studie aus den USA
  • Zusammenhang zwischen Ernährung und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
  • Pflanzliche Ernährung war westlicher Diät überlegen
  • Reduzierung von verarbeitetem Fleisch und raffinierten Kohlenhydraten ratsam

 

DGP – Eine aktuelle Studie aus den USA hat sich mit dem Einfluss der Ernährung auf die Symptomaktivität bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auseinandergesetzt.


Studien zu Ernährung und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) haben sich weitgehend auf die Bewertung der Auswirkungen einzelner Nährstoffe oder vorgeschriebener Diäten konzentriert, die Auswirkungen verschiedener Ernährungsmuster wurden bisher kaum untersucht. Eine US-amerikanische Studie hat nun verschiedene Ernährungsmuster von Patienten mit CED identifiziert und den Zusammenhang mit der Symptomaktivität bewertet.

Zusammenhang zwischen Ernährungsclustern und CED

In die retrospektive Studie wurden aktuelle klinische Daten und typische Ernährungsgewohnheiten von CED-Patienten in klinischer Remission einbezogen. Die Beziehung zwischen Ernährungsclustern und dem Vorhandensein aktiver Symptome wurde mit Hilfe der multivariablen logistischen Regression evaluiert, wobei die Daten nach Alter, Geschlecht, Krankheitsdauer, Krankheitsverhalten und Medikamenteneinnahme angepasst wurden.

Es wurden fünf Ernährungsmuster verglichen

Von 691 Teilnehmern litten 36 % an Morbus Crohn (CD) und 64 % an Colitis ulcerosa (CU) oder an einer nicht klassifizierten CED. Fünf große Ernährungscluster wurden identifiziert: 2 ähnelten einer westlichen Ernährung (WD1, WD2), 1 einer ausgewogenen Ernährung und 2 ähnelten einer pflanzlichen Ernährung (PB1, PB2). Verglichen mit WD1 war PB2 mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit aktiver Symptome für MC (Odds Ratio, OR: 0,32; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,12 – 0,83) und CU (OR: 0,31; 95 % KI: 0,15 – 0,62) assoziiert. PB1 war bei Teilnehmern mit Colitis ulcerosa (OR: 0,45; 95 % KI: 0,23 – 0,90) mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit aktiver Symptome verbunden, nicht jedoch bei MC-Patienten (OR: 0,95; 95 % KI: 0,36 – 2,51).

Pflanzliche Ernährung war der westlichen Diät überlegen

Folgende Ernährungsmuster waren demnach mit einem geringeren Risiko aktiver Symptome bei CED-Patienten assoziiert:

  • Erhöhte Aufnahme von Obst und Gemüse
  • Reduzierung von verarbeitetem Fleisch
  • Weniger raffinierte Kohlenhydraten (z. B. Weißmehl, Nudeln, Zucker)
  • Bevorzugung von Wasser zur Flüssigkeitszufuhr

Eine erhöhte Aufnahme von Obst und Gemüse allein konnte das Risiko für CED-Symptome nicht verringern.

 

 

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