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Morbus Crohn: Sarkopenie behindert Remission nach einer Operation

Original Titel:
Sarcopenia hinders the decline in disease activity after surgery for people with Crohn's disease: Preliminary results

Kurz & fundiert

  • Morbus Crohn (MC) kann zum Verlust von Muskulatur (Sarkopenie) führen
  • Eine Operation ist eine wichtige Option, um eine Remission der Krankheitsaktivität bei MC herbeizuführen
  • Mit ausreichend Muskulatur werden bessere Ergebnisse nach einer Operation erzielt
  • Proteinreiche Ernährung besonders für MC-Patienten mit Sarkopenie wichtig

 

DGP – Für Morbus Crohn-Patienten ist eine proteinreiche Ernährung sehr wichtig, insbesondere vor einer Operation.


Eine chirurgische Behandlung ist eine wichtige Option, um eine Remission der Krankheitsaktivität bei Morbus Crohn (MC) zu induzieren. Je länger die Krankheitsdauer, desto häufiger wird bei MC ein Operation nötig. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass die Krankheitsentstehung von MC mit dem Verlust von Muskulatur (Sarkopenie) verbunden ist. Eine japanische Studie hat nun den Einfluss einer präoperativen Sarkopenie auf die postoperative Krankheitsaktivität bei MC untersucht.

Hüftbeugemuskel diente als Maß für Muskelschwund

Die retrospektive Studie umfasste 56 MC-Patienten. Sarkopenie wurde basierend auf dem Psoas-Muskelmasseindex (Hüftbeugemuskel) diagnostiziert, der aus Computertomographiebildern abgeleitet wurde. Die Grenzwerte wurden als < 6,36 cm2/m2 für Männer und < 3,92 cm2/m2 für Frauen festgelegt.

Bessere postoperative Ergebnisse bei Patienten mit ausreichend Muskulatur

Von den insgesamt 56 Teilnehmern litten neun (16 %) an Sarkopenie. Die Rate der präoperativen Behandlungen mit Biologika war in der Sarkopenie-Gruppe signifikant niedriger als in der Gruppe ohne Muskelschwund . Darüber hinaus war die Operationszeit in der Sarkopenie-Gruppe signifikant länger und es traten häufiger Blutungen auf als in der Nicht-Sarkopenie-Gruppe. Nach der Operation war der MC-Aktivitätsindex nach 6 Monaten in der Nicht-Sarkopenie-Gruppe (p = 0,01) signifikant gesunken, nicht jedoch in der Sarkopenie-Gruppe (p = 0,20). Statistische Analysen zeigten, dass ein niedriger Gesamtproteinspiegel im Blut signifikant mit Sarkopenie assoziiert war.

Proteinreiche Ernährung vor einer Operation

Die Studienautoren empfehlen deshalb, dass bei Patienten mit Sarkopenie vor einer Operation eine angemessene Ernährungsintervention durchgeführt werden sollte. Alternativ sollte die Operation verschoben werden, bis sich der Patient von der Sarkopenie erholt hat.

 

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