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Darmkrebs

Darmkrebs: Kombination aus Temozolomid mit Ipilimumab und Nivolumab zeigt klinischen Nutzen in Phase-II-Studie

Original Titel:
Temozolomide Followed by Combination With Low-Dose Ipilimumab and Nivolumab in Patients With Microsatellite-Stable, O 6-Methylguanine-DNA Methyltransferase-Silenced Metastatic Colorectal Cancer: The MAYA Trial

Kurz & fundiert

• Phase-II-Studie: Temozolomid in Kombination mit Ipilimumab und Nivolumab bei metastasiertem Darmkrebs mit Mikrosatelliteninstabilität und MGMT-Promotor Methylierung
• Therapie zeigte dauerhaften klinischen Nutzen
• Keine unerwarteten unerwünschten Ereignisse oder behandlungsabhängigen Todesfälle

 

DGPTemozolomid wird eigentlich für die Therapie von Glioblastomen eingesetzt. In einer Metaanalyse wurde die Verwendung des Medikaments in Kombination mit Ipilumab und Nivolumab bei metastasiertem Darmkrebs mit Mikrosatelliteninstabilität und MGMT-Promotor Methylierung untersucht. Die Therapie erlaubte das Erreichen einer dauerhaften Krankheitskontrolle und war nicht mit unerwarteten unerwünschten Ereignissen oder behandlungsabhängigen Todesfällen assoziiert.


Häufig zeigen Darmkarzinome bei Patienten mit sogenannter Mikrosatellitenstabilität in ihrer Umgebung eine Unterdrückung der Immunantwort. Das sorgt dafür, dass bestimmte Medikamente (sogenannte Immuncheckpoint-Inhibitoren), die normalerweise hohe Wirksamkeit zeigen, in diesen Fällen nicht eingesetzt werden können.

Temozolomid für die Behandlung von Darmkrebs

Temozolomid ist ein Medikament, das häufig für die Behandlung von Glioblastomen (eine häufige Form von Hirntumoren) eingesetzt wird. Das Medikament sorgt für Änderungen an bestimmten DNA-Abschnitten, die zu einem Absterben der Tumorzellen führt. Dies funktioniert am besten, wenn in den Tumorzellen eine bestimmte Reparaturfunktion eingeschränkt ist (MGMT-Promotor Methylierung).

Wissenschaftler vermuten, dass die Behandlung mit Temozolomid bei Darmkrebspatienten mit MGMT-Promotor-Methylierung dazu führt, dass Veränderungen an der Tumor-DNA bewirkt werden, die einen Einfluss auf die Immunantwort in der Umgebung der Tumore haben. Dies soll bewirken, dass die anfangs erwähnten Immuncheckpoint-Inhibitoren erfolgreich eingesetzt werden können, obwohl Mikrosatelliteninstabilität vorliegt. Dies wurde nun in einer Phase-II-Studie getestet.

Vorbehandlung mit Temozolomid zeigt klinischen Vorteil

Die Patienten erhielten für die Studie eine Vorbehandlung mit Temozolomid und anschließend die Immuncheckpoint-Inhibitoren Ipilimumab und Nivolumab. Die Behandlung zeigte einen dauerhaften klinischen Vorteil:

  • Progressionsfreies Überleben nach acht Monaten: 36 %
  • Mittleres Progressionsfreies Überleben: 7,0 Monate
  • Gesamtüberleben: 18,4 Monate
  • Ansprechrate: 45 %

Es wurden keine unerwarteten unerwünschten Ereignisse oder behandlungsabhängigen Tode festgestellt.

Die Autoren schlussfolgerten, dass die Kombination aus Temozolomid mit Ipilimumab und Nivolumab bei Patienten mit metastasiertem Darmkrebs mit Mikrosatelliteninstabilität und MGMT-Promotor Methylierung eine Kontrolle der Krankheit ermögliche.

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