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Diabetes

Resistente Stärke senkt oxidativen Stress und Entzündungsbiomarker

Original Titel:
Effects of resistant starch supplementation on oxidative stress and inflammation biomarkers: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials

Kurz & fundiert

  • Systematischer Review und Metaanalyse
  • 16 RCTs mit 706 Probanden
  • Reduktion von Biomarkern für entzündlichen oder oxidativen Stress
  • Besonders deutliche Ergebnisse bei Typ-2-Diabetikern

 

DGP – Eine Auswertung mehrerer Studien konnte eine Reduktion von Biomarkern für oxidativen Stress und Entzündungen durch resistente Stärke aufzeigen.


Wird Stärke, etwa in Kartoffeln, Nudeln oder Reis, gekocht, können wir sie in unserem Verdauungssystem verarbeiten und die darin enthaltene Energie nutzen. Kühlen die gekochten Nahrungsmittel ab, ändert sich aber die Struktur der gekochten Stärke derart, dass sie durch unsere oberen Dünndarmabschnitte nicht mehr verwertbar ist und dort wie Ballaststoffe wirken. Diese sogenannte resistente Stärke kann jedoch durch Bakterien in unteren Darmabschnitten genutzt werden. In Tierversuchen konnte bereits gezeigt werden, dass resistente Stärke antioxidativ und entzündungshemmend wirkt. Klinische Studien sind allerdings bisher zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Chinesische Wissenschaftler haben nun eine Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien durchgeführt, um die Effekte der resistenten Stärke zu untersuchen.

Es wurde eine systematische Literaturrecherche in den elektronischen Datenbanken Web of Science, Scopus, PubMed und Cochrane durchgeführt, die alle Studien bis September 2021 umfasste. Wichtige Einschlusskriterien waren:

  • Randomisierte kontrollierte Studien
  • Mindestens einen Biomarker für entzündliche Prozesse oder oxidativen Stress als Endpunkt
  • Interventionen länger als 7 Tage

Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden nur Studien berücksichtigt, die keine Mischung aus resistenter Stärke und anderen funktionellen Lebensmitteln eingesetzt hatten. Auch die Kontrollmethoden wurden überprüft und Studien gegebenenfalls aus der Analyse ausgenommen.

Verbesserte antioxidative Kapazität und reduzierte Malondialdehyd-Konzentration

Insgesamt wurden 16 randomisiert-kontrollierte Studien mit zusammen 706 Probanden in die Analyse eingeschlossen. Ergänzende Zufuhr von resistenter Stärke verbesserte die gesamte antioxidative Kapazität signifikant (mittlere Standarddifferenz, SMD: 2,64; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,34– 4,94; p = 0,03) und reduzierte signifikant die Malondialdehyd-Konzentration im Blut (SMD: -0,55; 95 % KI: – 0,94 – -0,17; p = 0,01). Malondialdehyd ist ein Biomarker für den oxidativen Stress. Eine Supplementierung mit resistenter Stärke reduzierte signifikant die Konzentration von C-reaktivem Protein im Blut von Patienten mit Typ-2-Diabetes (SMD: -0,35; 95 % KI: -0,65 – -0,05; p = 0,02). Auch die Interleukin-6 und Tumornekrosefaktor-Konzentration im Blut konnte teilweise gesenkt werden.

Resistente Stärke reduzierte Entzündungsmarker

Laut der Studienautoren kann eine ergänzende Zufuhr resistenter Stärke einige Biomarker für oxidativen Stress und Entzündungen wie Malondialdehyd und das C-reaktive Protein signifikant reduzieren, insbesondere bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Zur Bestimmung der optimalen Dosierung einer Supplementierung mit resistenter Stärke zur Modulation von oxidativem Stress und Entzündungsbiomarkern im Zusammenhang mit Diabetes sind weitere Studien erforderlich.

 

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