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Chronische Darmentzündung

Welche Rolle spielt Vitamin D bei Colitis ulcerosa?

Original Titel:
Correlations of 25-hydroxyvitamin D3 level in patients with ulcerative colitis with inflammation level, immunity and disease activity

DGP – Vitamin D stand mit der Aktivität von Colitis ulcerosa in Zusammenhang und schien sich positiv auf die Entzündungswerte und die Krankheitsaktivität der Patienten auszuwirken, wenn es zusätzlich zu Mesalazin eingenommen wurde. Zu diesen Ergebnissen kam die vorliegende Studie.


Es häufen sich Studien über den Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und chronische Darmentzündungen. Wissenschaftler aus China leisteten einen weiteren Beitrag zu dieser Diskussion. Sie untersuchten, ob der Vitamin-D-Spiegel von Patienten mit Colitis ulcerosa mit der Krankheitsaktivität zusammenhängt.

Wissenschaftler bestimmten die Vitamin-D-Versorgung von Patienten mit Colitis ulcerosa

An der Studie nahmen 122 Patienten mit Colitis ulcerosa (durchschnittlich 43,6 Jahre alt) teil, die zwischen 2015 und 2017 in einem Krankenaus in Nanning (China) behandelt wurden. Um die Vitamin-D-Versorgung der Patienten zu ermitteln, wurde die Konzentration von 25(OH)D, einem Rohstoff für Vitamin D, im Blut der Patienten gemessen. 25(OH)D-Werte von weniger als 20 ng/ml wurden as niedrig gewertet. Dies traf auf 77 Patienten zu. Die anderen 45 Patienten wiesen höhere 25(OH)D-Werte auf. Zusätzlich bestimmten die Wissenschaftler die Krankheitsaktivität der Patienten und untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen dieser und der Vitamin-D-Versorgung gibt.

Je niedriger die Vitamin-D-Versorgung, desto aktiver war die Erkrankung

Bei der Auswertung der Daten fiel auf, dass es einen Zusammenhang zwischen Entzündungsmarkern und dem Vitamin-D-Spiegel gab. Patienten mit zu niedrigen 25(OH)D-Werten wiesen höhere Konzentrationen von CRP (C-reaktives Protein) und von TNF-α (Tumornekrosefaktor-α) auf als Patienten mit ausreichenden 25(OH)D-Werten. Bezüglich dieser Entzündungsmarker galt: je niedriger die 25(OH)D-Werte, desto höher die Entzündungswerte. Auch auf die Krankheitsaktivität hatte die Vitamin-D-Versorgung einen Einfluss. So hatten Patienten, die sich in einer Ruhephase befanden, höhere 25(OH)D-Werte als Patienten mit einer milden Colitis ulcerosa. Die wiederum hatten höhere  25(OH)D-Werte als Patienten mit einer mittelschweren Colitis ulcerosa, welche höhere Werte als Patienten mit einer schweren Erkrankung aufwiesen. Generell wurde ersichtlich, dass je aktiver die Erkrankung war, desto niedriger waren die 25(OH)D-Werte.

Vitamin D zusätzlich zur Standardbehandlung senkte Entzündungsmarker und die Krankheitsaktivität

Patienten, die zu niedrige 25(OH)D-Werte aufwiesen, wurden zufällig in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt. Während die eine Gruppe nur Mesalazin als Standardbehandlung bekam (39 Patienten), erhielt die andere Gruppe zusätzlich Vitamin D (zweimal täglich 400 IE, 38 Patienten). Die Patienten, die zusätzlich zu der Standardbehandlung Vitamin D bekamen, hatten im Vergleich zu Patienten, die nur Mesalazin einnahmen, höhere 25(OH)D-Werte. Bei ihnen stieg der 25(OH)D-Wert im Laufe der Zeit an. Dementsprechend sanken die Konzentrationen der Entzündungsmarker CRP und TNF-α und die Krankheitsaktivität im Laufe der Behandlung bei den Patienten mit der Vitamin-D-Ergänzung und waren niedriger als bei den Patienten, die nur Mesalazin und nicht zusätzlich Vitamin D bekamen.

Je höher der Vitamin-D-Spiegel der Colitis ulcerosa-Patienten war, desto geringer waren die Konzentration bestimmter Entzündungsmarker und die Krankheitsaktivität. Außerdem schien Vitamin D zusätzlich zur Standardbehandlung die Entzündungswerte und die Krankheitsaktivität zu verbessern. Die Vitamin-D-Versorgung spiegelte somit den Grad der Entzündung und der Krankheitsaktivität wieder. Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D schien die Krankheitsaktivität senken zu können. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass es sich hier um eine kleine Studie mit nur wenigen Teilnehmern handelt. Größer angelegte Studien sind wünschenswert, um den positiven Effekt von zusätzlichem Vitamin D zu bestätigen.

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