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Adipositas / Übergewicht

Blutzuckerkontrolle: Vergleich von Tirzepatid und Insulin degludec

Original Titel:
Efficacy of once-weekly tirzepatide versus once-daily insulin degludec on glycaemic control measured by continuous glucose monitoring in adults with type 2 diabetes (SURPASS-3 CGM): a substudy of the randomised, open-label, parallel-group, phase 3 SURPASS-3 trial

Kurz & fundiert

  • Vergleich von Tirzepatid und Insulin degludec (SURPASS-3 CGM)
  • Blutzuckerkontrolle wurde mit CGM erfasst
  • 1-mal wöchentliche Injektion von Tirzepatid (5 mg, 10 mg oder 15 mg)
  • 1-mal tägliche Injektion von Insulin degludec (100 E/ml)
  • Mehr Zeit im Zielbereich mit Tirzepatid im Vergleich zu Insulin degludec

 

DGP – Die aktuelle Substudie SURPASS-3 CGM hat die Wirksamkeit von Tirzepatid und Insulin degludec verglichen. Der duale GIP-GLP-1-Rezeptoragonist Tirzepatid erzielte bei Typ-2-Diabetikern eine bessere Blutzuckerkontrolle als Insulin degludec.


Tirzepatide ist ein neuartiger Wirkstoff zur Behandlung von Typ-2-Diabetes mit zwei Wirkmechanismen. Es beeinflusst die Wirkung des glucoseabhängigen insulinotropen Peptids (GIP) und ist gleichzeitig ein GLP-1-Rezeptoragonist. Eine aktuelle Studie hat nun mittels kontinuierlichem Glukosemonitoring (CGM) die Wirksamkeit von Tirzepatid mit der von Insulin degludec verglichen.

Zeit im Zielbereich wurde mit kontinuierlichem Glukosemonitoring erfasst

Hierzu wurde eine Substudie der Phase-III-Studie SURPASS-3 durchgeführt. In die Hauptstudie wurden Insulin-naive Erwachsene mit Typ-2-Diabetes eingeschlossen. Die Teilnehmer hatten einem Ausgangs-HbA1c von 7,0 – 10,5 % (53 – 91 mmol/mol) und einen BMI von 25 kg/m2, sie wurden mit Metformin allein oder in Kombination mit einem SGLT2-Inhibitor für mindestens 3 Monate vor der Untersuchung behandelt. Die Teilnehmer der Hauptstudie wurden nach dem Zufallsprinzip (1:1:1:1) einer 1-mal wöchentlichen subkutanen Injektion von 5 mg, 10 mg oder 15 mg Tirzepatid oder einer einmal täglichen subkutanen Injektion von Insulin degludec (100 E/ml) zugeordnet. Die Teilnehmer wurden nach Herkunftsland, HbA1c-Konzentration und oralen Antidiabetika stratifiziert. Für die Substudie wurden interstitielle Glukosewerte (CGM) für ungefähr 7 Tage zu Studienbeginn, nach 24 Wochen und nach 52 Wochen erhoben.

Vergleich der Zeit im Zielbereich

Es wurden 243 in die CGM-Substudie aufgenommen (Tirzepatid 5 mg, n = 64; Tirzepatid 10 mg, n = 51; Tirzepatid 15 mg, n = 73 und Insulin degludec, n=55). Patienten, denen Tirzepatid 1-mal wöchentlich verabreicht wurde (gepoolte 10-mg- und 15-mg-Gruppen) hatten einen größeren Zeitanteil im engen Zielbereich als Patienten, die Insulin degludec erhielten (geschätzter Behandlungsunterschied 25 %; 95 %-KI: 16 – 33; p < 0,0001). Als Zeit im Zielbereich wurde der Bereich 71 – 140 mg/dl definiert. Die Teilnehmer, die Tirzepatid erhalten hatten, verbrachten nach 52 Wochen signifikant mehr Zeit im engen Zielbereich als diejenigen, die Insulin degludec bekommen hatten (5 mg 12 %; 95 %-KI: 1 – 22; p = 0,031; 10 mg 24 %; 95 %-KI: 13 – 35; p < 0,0001 und 15 mg 25 %; 95 %-KI: 14 – 35; p < 0,0001). Teilnehmer, denen 10 mg oder 15 mg Tirzepatid zugewiesen wurde, verbrachten nach 24 Wochen signifikant mehr Zeit im engen Zielbereich als mit Insulin degludec (10 mg 19 %; 95 %-KI: 8 – 30; p = 0,0008; 15 mg 21 %; 95 %-KI: 11 – 31; p < 0,0001). Dieses Ergebnis konnte für 5 mg Tirzepatid nicht gezeigt werden.

Bessere Blutzuckerkontrolle mit Tirzepatid

Die 1-mal wöchentliche Behandlung mit Tirzepatid zeigte bei Teilnehmern mit Typ-2-Diabetes unter Metformin mit oder ohne SGLT2-Inhibitor eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels im Vergleich zu Insulin degludec. Der Vorteil von Tirzepatid ist zudem ein geringeres Risiko für Unterzuckerungen im Vergleich zu einem Basalinsulin, so das Fazit der Studienautoren.

 

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