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Migräne

Langfristige, transkranielle Direktstrom-Stimulation verringert prophylaktisch Schmerzempfindlichkeit bei Migränepatienten

Original Titel:
Long-Term Prophylactic Transcranial Direct Current Stimulation Ameliorates Allodynia and Improves Clinical Outcomes in Individuals With Migraine

Kurz & fundiert

  • Erhöhte Schmerzempfindlichkeit durch Migräne soll durch Direktstrom-Stimulation vorbeugend über 6 Monate hinweg verringert werden
  • Dabei wurde an 23 Patienten Strom (2mA) über 20 Minuten 3-mal pro Monat auf den linken primären Motorcortex gegeben
  • Kopfschmerztagebücher zur Auswertung
  • Positive Auswirkungen auf Schmerzempfindlichkeit, Frequenz, Verringerung der Einnahme von Medikamenten und Dauer der Attacken
  • Keine Auswirkungen auf Depressionen und Angststörungen

 

DGP – Migräne ist eine der häufigsten neurologischen Störungen, die im Alltag eine deutliche Behinderung darstellen kann. Nicht immer kann der Zugang zu Medikamenten gewährleistet werden. Stimulation mit Direktstrom konnte in diesem Zusammenhang die Schmerzempfindlichkeit bei Migränepatienten verringern, wie sich diese Behandlung zur Vorbeuge über einen längeren Zeitraum verhält wurde in dieser Studie untersucht.


Migränepatienten haben oft nur eingeschränkt Zugang zu spezifischen Migränemedikamenten, auch wenn diese neurologische Störung eine starke Belastung und Behinderung im Alltag sein kann. Wie effektiv eine 6-monatige Behandlung mit Direktstrom als vorbeugende Maßnahme sein kann, wurde in dieser Studie untersucht.

Behandlung über 6 Monate

Dazu wurden 23 Patienten in einer randomisierten Kontrollstudie über insgesamt 6 Monate mit transkranieller Direktstrom-Stimulation behandelt. Die Stimulation erfolgte mit einem Strom der Stärke 2 mA über 20 Minuten 3-mal im Monat in der Mitte der linken Kopfhälfte (linker primärer Motorkortex). Ergebnisse bezüglich der Kopfschmerzen wurden über ein Tagebuch analysiert. Schmerzempfindlichkeit, Depressionen, Angststörungen und Behinderung aufgrund von Migräne wurden zusätzlich innerhalb des Studienzeitraums bewertet.

Schmerzempfindlichkeit und Migränesymptome wurden gelindert

Die Schmerzempfindlichkeit, Migränefrequenz, Anzahl der eingenommenen Notfallmedikamente und Dauer der Migräneattacken konnten in der Versuchsgruppe verbessert werden. Die Behinderung durch die Migräne im Alltag wurde in der Versuchsgruppe von den Patienten als geringer bewertet als in der Kontrollgruppe. Angststörungen und Depressionen veränderten sich nicht. Jedoch konnten die Autoren nach 6 Monaten beobachten, dass sich in der Versuchsgruppe die Frequenz der Attacken häufiger verringerte als in der Kontrollgruppe (56,8 % vs. 25 %) sowie auch die Zahl der Migränetage pro Monat (56 % vs. 16,7 %) und die Dauer der Attacken (90 % vs. 8,3 %).

Die Autoren folgern demnach, dass eine Langzeitbehandlung mit transkranieller Direktstrom-Stimulation Schmerzempfindlichkeit sowie einige Migränesymptome prophylaktisch lindern könnte.

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