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Brustkrebs

Eine frühe lokale Therapie hat keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben bei metastasiertem Brustkrebs

Original Titel:
Early Local Therapy for the Primary Site in De Novo Stage IV Breast Cancer: Results of a Randomized Clinical Trial (EA2108)

Kurz & fundiert

  • In einer randomisierten klinischen Studie wurde der Einfluss einer frühen lokalen Therapie bei Patienten mit metastasiertem Brustkrebs untersucht
  • Eine frühe lokale Therapie war im Vergleich zu der Fortsetzung einer systemischen Therapie nicht mit einem verlängerten Gesamtüberleben assoziiert
  • Obwohl die lokale Therapie mit einer verbesserten lokalen Kontrolle assoziiert war, wurde kein Einfluss auf die Lebensqualität der Patientinnen festgestellt

 

DGP – In einer randomisierten klinischen Studie wurde der Einfluss einer frühen lokalen Therapie auf metastasierten Brustkrebs untersucht. Es wurde kein Einfluss auf das Gesamtüberleben festgestellt. Im Vergleich zur Fortsetzung der systemischen Therapie war die frühe lokale Therapie zwar mit einer verbesserten lokalen Kontrolle assoziiert, jedoch wurde kein Einfluss auf die Lebensqualität der Patientinnen festgestellt.


Eine lokale Therapie besteht aus einer Operation und ggf. einer Bestrahlung. Es handelt sich um das standardmäßige und potentiell kurative Verfahren, dass bei nicht metastasiertem Brustkrebs angewandt wird. Bei etwa 6 % der Brustkrebsfälle liegen jedoch bei der Diagnose Fernmetastasen vor. In diesem Fall wird eine systemische Therapie eingesetzt, also eine Hormon-, Chemo- oder Immuntherapie, die im gesamten Körper („System“) wirkt. In diesen Fällen kann eine lokale Therapie zur Behandlung des primären Tumors eingesetzt werden, um Beschwerden zu reduzieren. Ob eine früh eingesetzte, lokale Therapie jedoch auch noch andere Vorteile bietet, ist jedoch strittig.

Randomisierte klinische Studie EA2108

Um dieser Frage nachzugehen, haben Wissenschaftler eine randomisierte klinische Studie durchgeführt, in der der Einfluss einer frühen lokalen Therapie bei metastasiertem Brustkrebs untersucht wurde. Für die Studie wurden 390 Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs und intaktem primären Tumor für vier bis acht Monate mit einer systemischen Therapie behandelt. Wurde keine Progression der Krankheit festgestellt, wurden die Patientinnen randomisiert aufgeteilt und erhielten entweder weiterhin eine systemische Therapie oder stattdessen eine lokale Therapie.

Kein signifikanter Unterschied bezüglich Gesamtüberleben festgestellt

256 der Patienten wurden randomisiert aufgeteilt: 131 führten die systemische Therapie fort und 125 erhielten eine frühe lokale Therapie. Das mediane Gesamtüberleben betrug 53,1 Monate (95 % KI: 47,9 bis nicht abschätzbar) in der systemischen Therapiegruppe und 54,9 Monate (95% KI: 46,7 bis nicht abschätzbar) in der lokalen Therapiegruppe und wies damit keinen signifikanten Unterschied auf. Gleiches gilt für das Drei-Jahres-Gesamtüberleben, welches bei 67,9 % ohne und bei 68,4 % mit früher lokaler Therapie lag (HR: 1,11; 90 % KI: 0,82 – 1,52; p = 0,57). Eine lokale Progression der Krankheit war bei den Patientinnen, die mit lokaler Therapie behandelt wurden, seltener (16,3 % versus. 39,8 %; p < 0,001). Die Lebensqualität war in den beiden Gruppen weitgehend ähnlich.

Die Autoren schlussfolgerten, dass eine frühe lokale Therapie keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben habe. Zwar ermögliche die lokale Therapie eine bessere lokale Kontrolle des primären Tumors, jedoch sei kein Einfluss auf die Lebensqualität der Patientinnen festgestellt worden.

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