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Leukämie

Duvelisib: Wirksam indolente Non-Hodgkin-Lymphoma verlangsamen nach vorher gescheiterten Therapien?

Original Titel:
DYNAMO: A Phase II Study of Duvelisib (IPI-145) in Patients With Refractory Indolent Non-Hodgkin Lymphoma.

DGP – Das indolente Non-Hodgkin-Lymphom, obwohl langsam fortschreitend und eher wenig aggressiv, ist eine schwere Erkrankung, die behandelt werden muss. Eine Studie demonstrierte akzeptable Verträglichkeit und Sicherheit des Medikaments Duvelisib zur alleinigen Behandlung, wenn mehrere Therapien vorher gescheitert waren. Duvelisib könnte damit eine neue oral einzunehmende Behandlungsoption für diese Patientengruppe darstellen.


Das indolente Non-Hodgkin-Lymphom (iNHL), auch niedrig-maligne genannt, ist ein relativ langsam fortschreitendes Lymphom, das vor allem ältere Menschen betrifft und weniger Symptome mit sich bringt als die aggressiveren Formen von Lymphomen. Das indolente Non-Hodgkin-Lymphom ist allerdings trotz dessen eine schwere Erkrankung, die behandelt werden muss. Zu dieser Form von Lymphoma zählen die chronische lymphatische Leukämie (CLL), das kleinzellig lymphatische Lymphom (SLL) und das follikuläre Lymphom (FL). Wenn die Standardtherapien nicht mehr ausreichend greifen, die Erkrankung also refraktär ist, bedarf es typischerweise einer Reihe von Behandlungen. Für diesen Fall wurde der Wirkstoff Duvelisib von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA und der europäischen EMA zugelassen. Die Zulassung gibt es bisher in der EU als Orphan-Medikament für CLL und SLL. Es darf also mit einer Sondergenehmigung für diese ernsten und seltenen Erkrankungen eingesetzt werden.

Indolente oder niedrig-maligne Non-Hodgkin-Lymphoma: langsam fortschreitend, trotzdem ein ernstes Problem

Die Wirkung von Duvelisib erfolgt über eine Hemmung bestimmter Enzyme, nämlich der Phosphoinositid-3-Kinasen PI3K-delta und PI3K-gamma. Diese Eiweiße spielen eine Rolle beim Wachstum, der Wanderung und dem Überleben weißer Blutkörperchen. Da diese Enzyme in den erkrankten Lymphozyten der Patienten aktiv sind, kann durch die Hemmung mittels Duvelisib der Krebs am Wachstum gehindert werden.

In einer ersten Studie der Phase 1 wurde bereits die Sicherheit und Wirksamkeit von Duvelisib bei Patienten mit dem indolenten Non-Hodgkin-Lymphom ermittelt, deren Krebserkrankung refraktär und rückfällig verlief, also trotz Behandlung mit Rituximab und weiterer Therapien voranschritt.

PI3K-Hemmer Duvelisib hindert weiße Blutkörperchen am Wachsen

In einer weiteren Studie (Phase 2) wurde nun die Wirksamkeit in einer größeren Patientengruppe ermittelt, die unter FL, SLL oder dem Marginalzonen B-Zell-Lymphom (MZL) litten. Bei allen Patienten waren eine Behandlung mit dem zielgerichteten Medikament Rituximab (entweder in Monotherapie oder kombiniert mit anderen) und eine Behandlung mit entweder Chemo- oder Radioimmunotherapie gescheitert. Die Patienten wurden mit Duvelisib (25 mg, oral) zweimal täglich in Zyklen von 28 Tagen behandelt – bis die Behandlung etwa durch Unverträglichkeit oder fortschreitender Erkrankung abgebrochen werden musste. Ermittelt wurde die Ansprechrate auf die Behandlung nach internationalen Kriterien für Lymphomerkrankungen.

Die Studie wurde offen (open label) durchgeführt – die Patienten wussten also, dass sie diese Behandlung erhielten. 129 Patienten im durchschnittlichen Alter von 65 Jahren nahmen an der Untersuchung teil. Im Schnitt waren die Patienten bereits mit drei anderen Therapieansätzen zuvor behandelt worden. Die gesamt Ansprechrate lag bei 47,3 % – das heißt, bei etwa der Hälfte der Patienten konnte eine Besserung gesehen werden. Die Patienten mit SLL profitierten häufiger (Ansprechrate 67,9 %) als die Patienten mit FL (42,2 %) oder MZL (38,9 %). Im Schnitt hielt diese Wirkung für etwa 10 Monate an, Patienten konnten im Mittel 9,5 Monate ohne Krankheitsfortschritt leben.

Aber wie gut verträglich war die Behandlung? Die häufigsten unerwünschten Effekte der Therapie waren Durchfall bei der Hälfte der Patienten (48,8 %), etwa jeder Dritte litt unter Übelkeit (29,5 %), einer Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie: 28,7 %), starker Erschöpfung (Fatigue: 27,9 %) und Husten (27,1 %). Effekte dieser Art bedurften auch häufig der klinischen Behandlung: immerhin 88,4 % der Patienten hatten eine solche Komplikation mit mindestens dem klinischen Schweregrad 3.

Wirksam die Erkrankung verlangsamen mit behandelbaren Nebenwirkungen

In dieser Studie zeigte sich damit das Medikament Duvelisib, das oral (als Tablette) aufgenommen werden kann, wirksam zur alleinigen Behandlung bei Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom, deren Behandlungen vorher gescheitert waren. Im Rahmen dieser Form der Erkrankung bestätigte die Studie eine bereits früher demonstrierte akzeptable Verträglichkeit und Sicherheit. Duvelisib könnte demnach eine neue oral einzunehmende Behandlungsoption für diese Patientengruppe darstellen.

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