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Beeinflusst Milch Migräne bei Kindern und Jugendlichen?

Original Titel:
The association between dairy intake and migraine odds among pediatrics and adolescents: A case-control study

Kurz & fundiert

  • Milch kann einen positiven Effekt auf chronische Krankheiten bei Kindern haben
  • Untersuchung, ob das auch bei Migräne der Fall ist
  • Populationsbasierte Kontrollstudie mit 100 Kindern (7-14 Jahre) mit bestätigter Migräne und 190 gesunden Kindern in der Kontrollgruppe
  • Kinder in der Versuchsgruppe mit Migräne waren älter und hatten einen höheren BMI
  • Konsum von fettarmen Milchprodukten senkte die Migränewahrscheinlichkeit um durchschnittlich 53 %
  • Kinder die fettreiche Milchprodukte konsumierten neigten zusätzlich zu vermehrtem Konsum von einfachen Zuckern, Fetten und ungesunden Zwischenmahlzeiten

 

DGP – Der genau Pathomechanismus der Migräne ist bisher immer noch ungeklärt. Allerdings ist bekannt, dass bei Kindern Milch einen positiven Einfluss auf chronische Erkrankungen haben kann. Demnach wurde dieser Effekt auch im Fall von Migräne bei Kindern untersucht.


Milch hat viele gesunde Eigenschaften und gilt vor allem bei Kindern als wichtiger Ernährungsbestandteil. Zudem sind positive Effekte von Milch auf chronische Erkrankungen bekannt, weshalb sich nun die Frage stellt, ob dies auch bei Kindern mit Migräne der Fall sein kann.

Ernährungsanalysen über einen Fragebogen

In dieser populationsbasierten Kontrollstudie wurden insgesamt 290 Kinder (7 – 14 Jahre) untersucht, 100 mit Migräne, 190 als Kontrollgruppe. Migräne wurde durch einen Neurologen diagnostiziert, zusätzlich wurden demographische und anthropometrische Daten analysiert. Die übliche Ernährung der Kinder wurde über einen Ernährungs-Frequenz-Fragebogen (engl.: Food frequency questionnaire = FFQ) festgestellt.

Fettarme Milchprodukte könnten bei Migräne hilfreich sein

Kinder mit Migräne hatten im Durchschnitt ein höheres Alter und ein höheres Körper-zu-Masse-Verhältnis (engl.: Body mass index = BMI). Die Autoren konnten zudem beobachten, dass Kinder, die fettarme Milchprodukte konsumierten, eine 52 – 54 % geringe Migränewahrscheinlichkeit aufwiesen. Kinder, die vermehrt fettreiche Milchprodukte zu sich nahmen, neigen zu einer ungesünderen Ernährung mit höherem Energiewert, einfachen Zuckern, ungesunden Zwischenmahlzeiten und gehärteten Fetten.

Die Autoren folgern, dass eine Ernährung mit fettarmen Milchprodukten bei Kindern die Wahrscheinlichkeit für Migräneattacken senken könnte. Die Bedeutung des Fettanteils der Milch könnte vor allem damit zusammenzuhängen, wie gesund die übrige Ernährung ausfällt – fettarm oder normal-fette Milch könnten demnach bei sonst gesunder Ernährung womöglich ähnlich vorteilhaft sein. Mikronährstoffe und bioaktive Inhaltsstoffe der Milch könnten dafür verantwortlich sein.

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