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Depression

Expertenkonsens: Melatonin zur Schlafverbesserung besonders bei stabilisierter Depression oder Bipolarer Störung

Original Titel:
The use of melatonin in adult psychiatric disorders: Expert recommendations by the French institute of medical research on sleep (SFRMS).

DGP – Eine französische Expertenrunde gab nun eine Richtlinie und Empfehlungen für die Behandlung von Schlafproblemen mit dem Schlafhormon Melatonin ab. Besonders sinnvoll scheint die Therapie mit dem Schlafhormon in stabilen Phasen und in Remission bei affektiven Störungen zu sein, aber auch ergänzend zu einer Behandlung der Grunderkrankung zur Therapie von Insomnia und Schlafproblemen.


Veränderungen der zirkadianen Rhythmen, also veränderte Schlaf-Wach-Zeiten, und Schlafstörungen sind bei Depressionen ein häufiges Symptom. Die Zirbeldrüse, auch bekannt als Epiphyse oder Pinealdrüse (engl. pineal gland), reguliert diese Rhythmen und den Schlaf, indem sie das Hormon Melatonin, häufig als Schlafhormon bezeichnet, abgibt. Melatonin wird in Dunkelheit produziert und signalisiert dem Körper den Beginn der Ruhe- und Schlafenszeit. Es stellt also einen wichtigen Hebel in der Kontrolle von Aktivitätsphasen des Körpers dar. Veränderungen an der Zirbeldrüse könnten bei Depressionserkrankungen eine wichtige Rolle spielen (Zhao und Kollegen, 2019 im Journal Psychiatry Research: Neuroimaging erschienen). Durch solche Änderungen wird weniger Melatonin gebildet, als für einen stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus wichtig wäre. Bei solchen Erkrankungen, aber auch bei temporären Schlafproblemen, könnte also die Behandlung mit dem Schlafhormon Melatonin eine mögliche Hilfe sein.

Melatonin aus der Zirbeldrüse reguliert den Schlaf und Tagesrhythmus

Von außen zugegebenes Melatonin hat bereits in geringer Dosierung dieselbe Wirkweise mit Blick auf die Chronobiologie, also die Biorhythmen, wie natürliches, selbst produziertes Melatonin. Außerdem wirkt es schlaffördernd mit zunehmender Dosierung. Beide Wirkungen können bei verschiedenen Erkankungen wertvoll sein. Das französische Institut für Medizinforschung zum Schlaf (SFRMS) stellte nun eine Expertengruppe zusammen, um eine Stellungnahme zur Behandlung mit Melatonin zu erarbeiten: bei welcher Erkrankung und welchen Symptomen ist es angebracht und sinnvoll, und in welcher Weise sollte es optimal verschrieben werden?

Bei welcher Erkrankung und welchen Symptomen ist die Behandlung mit Melatonin angebracht?

Zusammenfassend berichteten die Experten nun, dass die Behandlung mit Melatonin besonders nützlich für Patienten mit einer bereits stabilisierten psychiatrischen Erkrankung wie der Depression, oder aber Patienten in Remission (symptomfrei) ist. Dann nämlich soll die Substanz Rückfälle in Zusammenhang mit Schlaflosigkeit verhindern, oder wenn schlechte Schlafqualität oder Schlafstörungen wie eine verschobene (späte) Schlafphase die psychische Stabilität bedrohen. In akuten Phasen der jeweiligen Erkrankung könne aber das Melatonin als ergänzende Behandlung eingesetzt werden, wenn Schlafstörungen und Schlaflosigkeit auftreten. Dies ist besonders bei der Bipolaren Störung und der unipolaren Depression bzw. saisonaler Depression möglich. Aber auch bei Ängsten während Operationsterminen könne eine solche Behandlung sinnvoll sein. Ebenso zählen die Experten verschiedene chronisch schmerzhafte Erkrankungen (Fibromyalgie, temporomandibuläre Gelenkstörungen) auf, in deren Verlauf Schlafstörungen zusätzlich belasten und mit Melatonin gelindert werden könnten.

Expertenkonsens: zur Besserung des Schlafs bei stabilisierter Depression oder Bipolarer Störung, akut auch ergänzend

Fazit: die französische Expertenrunde gab nun eine Richtlinie und Empfehlungen für die Behandlung von Schlafproblemen mit Melatonin ab. Besonders sinnvoll scheint die Therapie mit dem Schlafhormon in stabilen Phasen und in Remission bei affektiven Störungen zu sein, aber auch ergänzend zu einer Behandlung der Grunderkrankung zur Therapie von Insomnia und Schlafproblemen.

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