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Prostatakrebs

Einnahme von Statinen beeinflusst den Nutzen des PSA-Screenings nicht wesentlich

Original Titel:
Outcomes of Screening for Prostate Cancer Among Men Who Use Statins

Kurz & fundiert

  • Beeinflussen Statine das PSA-Screening?
  • Post-hoc-Analyse einer randomisierten Studie
  • 3 PSA-Screenings in 4-Jahres-Intervallen
  • PSA-Screening reduziert Inzidenz von fortgeschrittenem Prostatakrebs bei Statin-Anwendern und ohne Statine vergleichbar
  • Inzidenz von Niedrig-Risiko-Prostatakrebs und lokalisiertem Prostatakrebs bei Statin-Anwendern etwas geringer

 

DGPStatine sind Medikamente, die zur Cholesterin- oder Lipidsenkung eingenommen werden. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme dieser Medikamente auch eine Senkung des PSA-Wertes zur Folge hat. In der Post-hoc-Analyse der Daten einer randomisierten Studie wurde die Wirkung der Einnahme von Statinen auf das PSA-Screening untersucht. Die Studie zeigte, dass ein PSA-Screening mit und ohne Statin-Einnahme mit einer ähnlichen Abnahme der Inzidenz von fortgeschrittenem Prostatakrebs assoziiert war. Die Inzidenz von Niedrig-Risiko-Prostatakrebs und lokalisiertem Prostatakrebs fiel bei Statin-Anwendern etwas geringer aus.


Das Prostatakrebs-Screening anhand des PSA-Wertes hat zu einer Reduktion der Prostatakrebsmortalität geführt, ist aber auch mit dem Risiko einer Überdiagnose verbunden. Häufig werden auch klinisch nicht relevante Tumore entdeckt. Dies kann zu einer Belastung der Patienten durch unnötige weitere Diagnose- und Therapiemaßnahmen führen.

Statine und Prostatakrebs-Screening

Das PSA-Level im Blut wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Auch manche Medikamente, wie z. B. Statine, können sich auf den PSA-Wert auswirken. Statine werden für die Cholesterin- oder Lipidsenkung eingesetzt. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass sie durch verschiedene Mechanismen der Entstehung von Prostatakrebs entgegenwirken könnten. Studien, die eine Reduktion des Prostatakrebsrisikos bei Statin-Anwendern untersuchen, kommen aber zu teils widersprüchlichen Ergebnissen.

In der Post-hoc-Analyse der Daten einer randomisierten Studie wurde nun untersucht, ob sich die Einnahme von Statinen auf die Ergebnisse des PSA-Screenings auswirkt. Für die Studie wurden die Daten von 78 606 Teilnehmern einbezogen. Teilnehmer der Studie wurden randomisiert aufgeteilt und erhielten entweder 3 PSA-Screenings in 4-Jahres-Intervallen oder wurden der Kontrollgruppe zugeteilt. Nachuntersuchungen wurden bis 9 Jahre nach Studienbeginn durchgeführt.

Kein wesentlicher Einfluss auf PSA-Screening durch Statin-Einnahme

Die Studie zeigte eine Zunahme der Prostatakrebsinzidenz durch das PSA-Screening bei Pateinten, die keine Statine einnahmen im Vergleich zur entsprechenden Kontrollgruppe. Eine ähnliche Zunahme der Prostatakrebsinzidenz war unter Statin-Anwendern nicht festzustellen:

  • Keine Statin-Einnahme: 1,2 vs. 8,6 pro 1 000 Personenjahre, PJ; Ratenverhältnis (rate ratio), RR: 1,31; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,24 – 1,38
  • Statin-Einnahme: 6,9 vs. 5,9 pro 1 000 PJ; RR: 1,02; 95 % KI, 0,95 – 1,10; p < 0,001 für Interaktion

Die Inzidenz von Niedrig-Risiko-Prostatakrebs und lokalisiertem Prostatakrebs war unter Statin-Anwendern etwas geringer. Die Inzidenz von Tumoren mit einem höheren Gleason-Score (8 – 10) war jedoch ähnlich. Die Abnahme der Inzidenz von fortgeschrittenem Prostatatkrebs war unabhängig von der Statin-Einnahme ähnlich.

Die Autoren schlussfolgerten, dass die Einnahme von Statinen die Ergebnisse des PSA-Screenings für Prostatakrebs nicht wesentlich beeinflusse.

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