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Brustkrebs

Psychologische Interventionen helfen bei Übelkeit durch die Brustkrebs-Chemotherapie

Original Titel:
Psychological Interventions in Chemotherapy-Induced Nausea and Vomiting in Women with Breast Cancer: A Systematic Review

Kurz & fundiert

  • Systematische Übersichtsarbeit: Psychologische Interventionen gegen durch Chemotherapie verursachte Übelkeit und Erbrechen
  • Kognitive Verhaltenstherapie, progressives Muskelentspannungstraining, Yoga und imaginative Psychotherapie getestet
  • In acht von neun Studien Verbesserung des Zustands durch Interventionen

 

DGP – Übelkeit und Erbrechen treten sehr häufig als Nebenwirkung bei einer Chemotherapie auf. Manche Patientinnen bevorzugen zur Behandlung dieser Nebenwirkungen psychologische Interventionen gegenüber pharmazeutischen. In einer systematischen Übersichtsarbeit haben Wissenschaftler Studien untersucht, in denen psychologische Interventionen gegen Übelkeit und Erbrechen getestet wurden. Getestet wurden kognitive Verhaltenstherapie, progressive Muskelentspannung, Yoga und imaginative Psychotherapie. In acht der neun untersuchten Studien wurde durch die Interventionen eine Verbesserung erreicht.


Chemotherapie ist eine äußerst wichtige therapeutische Option bei Brustkrebs, verursacht jedoch mehreren Nebenwirkungen. Übelkeit und Erbrechen gehören dabei zu den häufigsten Beschwerden. In Studien wird eine Häufigkeit zwischen 40 und sogar 96 % angegeben. Dabei können diese Nebenwirkungen in unterschiedlich schwerem Maß auftreten, beeinflussen in schweren Fällen die Lebensqualität der Patientinnen jedoch stark.

Verschiedene Methoden zur Behandlung von Übelkeit

Für die Behandlung der Nebenwirkungen kommen mehrere Herangehensweisen in Frage. Eine Option besteht in der Verabreichung von Medikamenten, die Übelkeit mindern und das Erbrechen verhindern. Solche Medikamente werden Antiemetika genannt. Studien haben jedoch gezeigt, dass entsprechende Medikamente hier nur begrenzt Wirkung zeigen. Außerdem können Antiemetika durch eigene Nebenwirkungen wiederum Komplikationen hervorrufen. Als Alternative können psychologische Interventionen allein oder auch in Kombination mit Medikamenten eingesetzt werden, um das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen zu reduzieren.

In einer systematischen Übersichtsarbeit haben Wissenschaftler Studien untersucht, die den Einsatz von psychologischen Interventionen bei Brustkrebspatientinnen getestet haben. In den Studien wurden vier Methoden getestet:

  • Kognitive Verhaltenstherapie
  • Progressives Muskelentspannungstraining
  • Yoga
  • Imaginative Psychotherapie

Bei der kognitiven Verhaltenstherapie wird darauf abgezielt, negative Denkmuster abzulegen und so negative Gefühle wie Ängste und Hilflosigkeit zu besiegen. Progressives Muskelentspannungstraining (Progressive muscle relaxation, PMR) basiert darauf, die Spannung in den Muskeln des Körpers wahrzunehmen und nach und nach zu lösen. So wird versucht, an psychologische Ursachen für die Verspannungen wie Stress und Ängste zu arbeiten. Bei der imaginativen Psychotherapie (Guided Imagery) handelt es sich um eine tiefenpsychologische Therapieart, die auch als begleiteter Tagtraum bezeichnet wird.

Psychologische Interventionen zeigen Wirkung

Für die systematische Übersichtsarbeit wurden neun Studien zu psychologischen Interventionen bei Brustkrebspatienten mit Chemotherapie-bedingter Übelkeit und Erbrechen berücksichtigt. In acht der neun untersuchten Studien führten die Interventionen zu einer Verbesserung des Zustands der Patientinnen und reduzierten das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen.

Die Autoren schlussfolgerten, dass kognitive Verhaltenstherapie, progressives Muskelentspannungstraining, Yoga und imaginative Psychotherapie wirkungsvolle Therapieansätze darstellen und für die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Brustkrebspatientinnen eingesetzt werden sollten.

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