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Ausdauer- plus Krafttraining als Long-COVID-Therapie

Original Titel:
Effects of a concurrent training, respiratory muscle exercise, and self-management recommendations on recovery from post-COVID-19 conditions: the RECOVE trial

Kurz & fundiert

  • Rehabilitation nach Long-COVID: Was hilft?
  • Randomisierte Studie mit 80 Long-COVID-Patienten in ambulanter Behandlung
  • Vergleich von Sport, Atemtraining, kombiniert Sport plus Atmen und WHO-Guideline
  • Sport mit oder ohne Atemmuskel-Training wirksamer für Fitness und Wohlbefinden nach Long-COVID

 

DGP – Ziel der vorliegenden randomisierten Studie mit 80 erwachsenen Teilnehmern mit Long-COVID war es, die Wirksamkeit körperlichen Trainings, respiratorischen Muskeltrainings und der Selbstmanagement-Empfehlungen der WHO zum Wiedererlangen körperlicher Fitness, Lebensqualität und des weiteren Symptomstatus zu ermitteln. Demnach ist ein kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining vielversprechender als andere Maßnahmen.


Menschen mit einer Coronavirus-Infektion und der Erkrankung COVID-19 sind nicht selten auch nach überstandener akuter Infektion nicht im klassischen Sinne gesund. Mit Long-COVID oder Post-COVID wird ein Symptomkomplex bezeichnet, der nach COVID-19 anhaltend für eine individuell unterschiedliche Dauer teils schwer belastet. Häufig leiden Betroffene unter Atemproblemen, die meist auch mit eingeschränkter körperlicher Fitness einhergehen.

Ziel der vorliegenden Studie war es, die Wirksamkeit körperlichen Trainings, respiratorischen Muskeltrainings und der Selbstmanagement-Empfehlungen der internationalen Gesundheitsorganisation WHO (World Health Organization) zum Wiedererlangen körperlicher Fitness, Lebensqualität und des weiteren Symptomstatus bei Personen mit Long-COVID zu ermitteln.

Rehabilitation nach Long-COVID: Was hilft?

An dieser randomisierten Studie nahmen 80 Erwachsene mit Long-COVID in ambulanter Behandlung teil. Die Teilnehmer wurden einer von 4 parallelen Interventionsgruppen zugewiesen, in denen sie über 8 Wochen betreut wurden:

  • Sport-Gruppe: Multikomponenten-Sportprogramm (Ausdauer- und Krafttraining, basierend auf “Concurrent Training”); n = 20; 3 Einheiten pro Woche mit niedriger bis mittlerer Intensität
  • Atem-Gruppe: Inspiratorisches Muskeltraining; n = 17; 2 standardisierte tägliche Einheiten
  • Kombi-Gruppe: Kombination der beiden vorherigen Methoden; n = 23
  • Kontrollgruppe: Entsprechend der WHO-Guideline zur Long-COVID-Rehabilitation; n = 20

Zu Beginn der Studie bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen.

Vergleich von Sport, Atemtraining, kombiniert Sport plus Atmen und WHO-Guideline

Die Interventionen unterschieden sich nicht signifikant im V̇o2max-Wert der Teilnehmer. Allerdings wurden signifikante individuelle Verbesserungen mit dem Multikomponenten-Training und dem kombinierten Atem- und Sport-Training identifiziert:

  • Sport-Gruppe: 7,5 %; Effektstärke, ES: 0,28
  • Kombi-Gruppe: 7,8 %; ES: 0,36

Die Muskelkraft im unteren Körper verbesserte sich signifikant in Sport- and Kombi-Gruppe (14,5 % – 32,6 %; ES: 0,27 – 1,13) im Vergleich zur Atem-Gruppe und der Kontrollgruppe (-0,3 % – 11,3 %; ES: 0,10 – 0,19). Signifikante Effekte ließen sich auch an Atemnot (Dyspnea) und Fatigue sowie im allgemeinen Gesundheitsstatus feststellen. Darüber hinaus besserten sich Fatigue und depressive Symptome signifikant mehr in Sport- und Kombi-Gruppe. Das Training war insgesamt sicher.

Kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining effektiver als andere Maßnahmen

Demnach zeigte die Studie, dass ein individualisiertes und begleitetes “Concurrent Training” (Ausdauer- und Krafttraining), mit oder ohne Atemmuskel-Training, wirksamer zur Wiederherstellung von Fitness und Wohlbefinden nach Long-COVID war als Selbst-Management-Empfehlungen und Atemmuskel-Training allein.

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