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Einfluss der Ernährung auf die Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium

Original Titel:
Effects of Diet after Early Breast Cancer Treatment: A Systematic Review and Meta-Analysis of Clinical Trials

Kurz & fundiert

 

  • Meta-Analyse untersucht den Einfluss der Ernährung auf die Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium  
  • Kein Einfluss auf Gesamtüberleben oder krankheitsfreie Überlebenszeit durch Maßnahmen zur Anpassung der Ernährung 
  • Teilweise wurde eine positive Assoziation zwischen der Verschreibung bestimmter Diäten und einer Reduktion des BMI festgestellt  

 

 

DGP – Die Ergebnisse randomisierter kontrollierter Studien bezüglich des Einflusses der Ernährung auf den Erfolg der Brustkrebsbehandlung liefern teils widersprüchliche Ergebnisse. In einer Meta-Analyse haben Wissenschaftler zwölf Studien untersucht und dabei keinen Einfluss von Maßnahmen zur Anpassung der Ernährung auf das Gesamtüberleben oder die krankheitsfreie Überlebenszeit festgestellt. Jedoch wurde eine positive Assoziation zwischen der Anwendung bestimmter angepasster Diäten und einer Verringerung des BMIs festgestellt.  


Etwa die Hälfte aller Brustkrebspatientinnen in westlichen Ländern sind bei einer Brustkrebsdiagnose übergewichtig oder leiden unter Adipositas. Auch während der Behandlung gewinnen bis zu 60 % der Patientinnen an Gewicht. Adiposität und eine Gewichtszunahme nach der Diagnose sind dabei mit einem negativen Einfluss auf den Behandlungserfolg verbunden und können sogar mit geringerem Gesamtüberleben und krankheitsfreiem Überleben assoziiert sein. Studien haben gezeigt, dass sportliche Aktivität in Kombination mit einer angepassten Ernährung die Gewichtszunahme während der Therapie begrenzen kann und so bessere Behandlungsergebnisse erzielt werden. Es gibt jedoch nur wenige Informationen bezüglich des Einflusses von Ernährungsanpassungen alleine auf die Behandlungsergebnisse bei Brustkrebs im Frühstadium. 

In einer Meta-Analyse habe Wissenschaftler den Einfluss der Anpassung der Ernährung auf das Gesamtüberleben und die krankheitsfreie Überlebenszeit, sowie den BMI untersucht. Hierfür wurden zwölf randomisierte kontrollierte Studien aus den medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken Embase, MEDLINE, der Cochrane Database of Systematic Reviews und dem Cochrane Central Register of Controlled Trials ermittelt.  

Kein Einfluss von Maßnahmen zur Anpassung der Ernährung auf das Überleben 

Durch Interventionen bei den Ernährungsgewohnheiten der Patientinnen wurde keine Reduktion der Gesamtmortalität (Hazard Ratio, HR: 0,91; 95 % KI: 0,77 – 1,07; p = 0,25) festgestellt. Auch das krankheitsfreie Überleben fiel bei Patienten, die Maßnahmen zur Anpassung der Ernährung durchführten, nicht länger aus als in den Kontrollgruppen der analysierten Studien (HR: 0,92; 95 % KI; 0,79 – 1,08; p = 0,31).  

Positiver Einfluss auf BMI durch Einhaltung bestimmter Diäten 

Generell ergab die Analyse keine Reduktion des BMI durch Maßnahmen zur Anpassung der Ernährung, jedoch wurde eine signifikante Reduktion des BMIs durch die Verschreibung bestimmter Diäten festgestellt (-0,67; 95 % KI: -1,14 – -0,21). Während z. B. in einer Studie die sogenannte AI Diät (anti-inflammatory, also entzündungshemmende Diät) angewandt wurde, sah eine andere eine Reduktion der Aufnahme von Fetten vor. Dabei wurde jedoch weder bei den Diäten noch bei anderen Interventionsarten auf eine starke Reduktion der Kalorien abgezielt.  

Die Autoren schlussfolgerten, dass kein Einfluss von Maßnahmen zur Ernährungsanpassung auf den Behandlungserfolg festgestellt werden konnte. Bezüglich der Reduktion des BMIs seien nur signifikante Erfolge durch die Verschreibung bestimmter Diäten erzielt worden, hier sei die Beweiskraft der Datenlage jedoch eher gering.  Insgesamt sei die Datenlage bezüglich der richtigen Ernährungsanpassungen bei Brustkrebs im Frühstadium immer noch zu dünn.  

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