Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Depression

Therapieresistente Depression: Sind die Wirkstoffe Esketamin und Ketamin vergleichbar?

Original Titel:
Efficacy and safety of adjunctive therapy using esketamine or racemic ketamine for adult treatment-resistant depression: A randomized, double-blind, non-inferiority study

DGP – Eine neue Untersuchung verglich erstmals die Wirksamkeit und Sicherheit von Esketamin bei der Behandlung therapieresistenter Depression direkt mit dem klassischen Ketamin. Sowohl mit Blick auf Verträglichkeit als auch Wirksamkeit waren die Wirkstoffe Esketamin und Ketamin vergleichbar gut und erreichten innerhalb von 24 Stunden Symptomfreiheit bei etwa jedem 5. Patienten. 


Ketamin und Varianten davon sind seit einiger Zeit eine große Hoffnung für die medikamentöse Behandlung einer therapieresistenten (refraktären) Depression. Allerdings wurde bisher das klassische Ketamin noch nicht mit dem inzwischen häufiger untersuchten Esketamin verglichen. Ziel einer neuen Untersuchung war es nun, die Wirksamkeit und Sicherheit von Esketamin bei der Behandlung therapieresistenter Depression direkt mit Ketamin zu vergleichen.

Sind die Wirkstoffe Esketamin und Ketamin vergleichbar?

Diese randomisierte Doppelblindstudie wurde mit der aktiven Kontrolle Ketamin in zwei Behandlungszentren durchgeführt. Die Teilnehmer wurden zufällig entweder der intravenösen Behandlung über 40 Minuten mit Ketamin (0,5 mg/kg) oder mit Esketamin (0,25 mg/kg) zugeordnet. Vorrangig untersuchten die Forscher, ob die Behandlungen unterschiedlich häufig zu Symptomfreiheit nach 24 Stunden führten. Dies wurde mit der Depressionsbewertungsskala MADRS (Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale) erfasst.

63 Patienten nahmen an der Untersuchung teil. 29 davon erhielten Ketamin, 34 Patienten erhielten Esketamin. Nach 24 Stunden waren 24,1 % der Patienten in der Ketamingruppe und 29,4 % der Patienten in der Esketamingruppe symptomfrei. Der Unterschied betrug also 5,3 %. Esketamin zeigte sich damit nicht dem Ketamin unterlegen. Die MADRS-Werte verbesserten sich durchschnittlich in der Ketamingruppe von 33 auf 16,2, in der Esketamingruppe von 33 auf 17,5. In beiden Gruppen traten nur milde Nebenwirkungen der Behandlung auf.

Innerhalb von 24 Stunden Symptomfreiheit bei etwa jedem 5. Patienten

Damit demonstrierte die Untersuchung, dass das neuere Esketamin bei der Behandlung therapieresistenter Depression dem klassischen Ketamin zum Zeitpunkt von 24 Stunden nach der Behandlung nicht unterlegen ist. Auch die Verträglichkeit war bei den beiden Wirkstoffen vergleichbar gut.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Ein Serviceangebot und weitere Themen zu Depression: