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Darmkrebs

Phase-II-Studie: Encorafenib mit Binimetinib und Cetuximab zeigt Wirksamkeit bei metastasiertem Darmkrebs und BRAF-Mutation

Original Titel:
ANCHOR CRC: Results From a Single-Arm, Phase II Study of Encorafenib Plus Binimetinib and Cetuximab in Previously Untreated BRAFV600E-Mutant Metastatic Colorectal Cancer

Kurz & fundiert

  • Phase-II-Studie: Encorafenib mit Binimetinib und Cetuximab bei metastasiertem Darmkrebs und BRAF-Mutation
  • Objektive Ansprechrate: 47,4 %, mediane Dauer des progressionsfreien Überlebens: 5,8 Monate
  • Akzeptables Sicherheitsprofil ohne unerwartete Nebenwirkungen

 

DGPIn einer Phase-II-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der Tripeltherapie mit Encorafenib mit Binimetinib und Cetuximab bei metastasiertem Darmkrebs und BRAF-Mutation untersucht. Die Studie zeigte eine objektive Ansprechrate auf die Behandlung von 47,4 %. Die mediane Dauer des progressionsfreien Überlebens lag bei 5,8 Monaten. Die Tripeltherapie war mit einem akzeptablen Sicherheitsprofil und keinen unerwarteten Nebenwirkungen assoziiert.


Das BRAF-Gen kodiert für Proteine, die an der Regulation eines Signalwegs beteiligt sind, der eine wichtige Rolle für die Zellteilung und -differenzierung spielt. Eine Mutation im BRAF-Gen kann dafür sorgen, dass fehlerhafte Proteine entstehen, die eine dauerhafte Aktivierung dieses Signalwegs bewirken. Eine entsprechende Mutation kann deshalb die Krebsentstehung begünstigen. Sie tritt bei etwa 10 – 15 % der Patienten mit metastasiertem Darmkrebs auf.

Tripletherapie mit Encorafenib, Binimetinib und Cetuximab

Der Behandlungsstandard bei metastasiertem Darmkrebs mit BRAF-Mutation sieht eine Doppel- oder Triplet-Chemotherapie mit oder ohne Wachstumsfaktor-Hemmer vor. Frühere Studien haben jedoch keine sehr guten Ergebnisse mit dieser Behandlung erzielt. Klinische Daten deuten zudem auf eine begrenzte Wirksamkeit von BRAF-Inhibitoren, die eine mutationsbedingte Zellteilung verhindern sollen, als Einzelwirkstoff hin. Ursächlich hierfür könnte sein, dass die Wirksamkeit der BRAF-Inhibitoren durch die Rückkopplungsaktivierung von epidermalen Wachtumsfaktor-Rezeptoren (EGFR) abgeschwächt wird. So kommt es weiterhin zu Wachstum und Teilung der Tumorzellen.

In einer Phase-II-Studie wurde nun die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung mit einer Triple-Therapie bei metastasiertem Darmkrebs und BRAF-Mutation untersucht. Hierfür wurden die Medikamente Encorafenib und Binimetinib, die in Kombination bei einer BRAF-Mutation eingesetzt werden, und das Medikament Cetuximab, ein Antikörper gegen den EGFR, kombiniert.

Triple-Behandlung zeigt Wirksamkeit

Der primäre Endpunkt der Studie wurde mit einer objektiven Ansprechrate von 47,4 % erreicht. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 20,1 Monaten lag das progressionsfreie Überleben bei 5,8 Monaten und das Gesamtüberleben bei 18,3 Monaten.

  • Objektive Ansprechrate: 47,4 %; 95 % Konfidenzintervall, KI: 37,0 – 57,9
  • Gesamtüberleben: 18,3 Monate; 95 % KI: 14,1 – 21,1
  • Progressionsfreies Überleben: 5,8 Monate; 95 % KI: 4,6 – 6,6

Die Behandlung war mit einem akzeptablen Sicherheitsprofil assoziiert. Es traten keine unerwarteten Nebenwirkungen auf.

Die Autoren schlussfolgerten, dass die Triple-Behandlung mit Encorafenib, Binimetinib und Cetuximab Wirksamkeit bei metastasiertem Darmkrebs mit BRAF-Mutation zeige. Die Behandlung könne daher eine Alternative bei Patienten darstellen, für die die Standardbehandlung mit einem Chemotherapie-Regime nicht in Frage kommt.

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