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Nierenfunktion nach Kontrastmittelgabe: Neue Studie gestartet

New Research FindingsHI-MAG

Täglich bekommen tausende Patient:innen, insbesondere in den Bereichen Radiologie und Innere Medizin, Kontrastmittel für Untersuchungen gespritzt. Dabei stellt sich seit langem die umstrittene Frage, ob und – wenn ja – inwieweit es einen Zusammenhang zwischen dem verabreichten Kontrastmittel und anschließend auftretenden Nierenschäden gibt. Die multizentrische Studie „PeriPrevent“ erforscht jetzt kurz- und langfristige Folgen für die Nierenfunktion.  

Probant:innen von „PeriPrevent“ sind vor allem meist ältere Menschen mit Durchblutungsstörungen in den Beinen, die bereits ein erhöhtes Risiko für eine Verschlechterung der Nierenfunktion haben. „Anstelle des meist verwendeten jodhaltigen Kontrastmittels können wir bei Katheter-Untersuchungen der Beingefäße Kohlenstoffdioxid (CO2) einsetzen, da es im Gegensatz zu Standard Kontrastmittel keine Auswirkungen auf die Nierenfunktion zeigt“, erläutert Studienleiterin Prof. Sabine Steiner, Professorin für Angewandte Gefäßforschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig und am Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßeforschung (HI-MAG) bei Helmholtz Munich, sowie Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Angiologie am Universitätsklinikum Leipzig. „Im Rahmen dieser direkten Vergleichsstudie können wir untersuchen, ob und inwieweit eine Verschlechterung der Nierenfunktion nach Gabe von jodhaltigem Kontrastmittel verhindert werden kann, wenn eine Nierenfunktion-schonende Alternative (CO2) verwendet wird. Hauptfragestellung ist, ob so Nierenkomplikationen 90 Tage nach dem Eingriff reduziert werden können und es einen Effekt auf langfristige Folgen und Sterbefälle nach einem Jahr gibt.“

In voraussichtlich zwölf Krankenhäusern werden über einen Zeitraum von fünf Jahren knapp 2.000 Patient:innen untersucht. Das Forschungsvorhaben wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Bereich Interventionelle Studien gefördert und mit 2,2 Millionen Euro für die erste dreijährige Förderperiode unterstützt. Das Zentrum für Klinische Studien der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig übernimmt die Projektkoordination.