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Darmkrebs
Frauen: Vorsorge-Darmspiegelung vor 50. Lebensjahr reduziert Darmkrebsrisiko deutlich
Original Titel:
Age at Initiation of Lower Gastrointestinal Endoscopy and Colorectal Cancer Risk Among US Women
- In welchem Alter zur Vorsorge-Darmspiegelung?
- Darmkrebsinzidenz bei Frauen
- Prospektive Kohortenstudie in den USA
- Vorsorge-Darmspiegelung mit reduziertem Darmkrebsrisiko assoziiert
- Assoziation sowohl vor als auch nach 50. Lebensjahr vs. keine Darmspiegelung
- Vorsorge vor 50. Lebensjahr vs. später mit größerer absoluten Risikoreduktion assoziiert
DGP – In einer prospektiven Kohortenstudie in den USA wurde der Einfluss des Alters zu Beginn der Vorsorge-Darmspiegelung auf die Darmkrebsinzidenz bei Frauen untersucht. Die Studie zeigte, dass der Beginn der Vorsorge-Darmspiegelung sowohl vor als auch nach dem 50. Lebensjahr im Vergleich zu keiner Teilnahme an einem Vorsorgeprogramm mit Darmspiegelung mit einer Reduktion des Darmkrebsrisikos assoziiert war. Der Beginn vor dem 50. Lebensjahr war jedoch mit der größeren Reduktion des absoluten Darmkrebsrisikos assoziiert.
Darmkrebs entsteht langsam. Im Schnitt dauert es fünf bis zehn Jahre, bis aus einer gutartigen Wucherung ein bösartiger Tumor entsteht. Die Vorsorge bei Darmkrebs ist deshalb sehr wichtig und besonders effektiv, da die Krankheit bereits früh in der Entstehung erkannt werden kann. Die Einführung der Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, als primäre Screening-Untersuchung war in Deutschland zwischen 2000 und 2018 mit einer Reduktion der darmkrebsbedingten Sterblichkeitsrate um 35,9 % bei Männern und 40,5 % bei Frauen assoziiert.
In welchem Alter sollte Darmkrebs-Screening bei Frauen starten?
In einer prospektiven Kohortenstudie aus den USA wurde nun untersucht, wie sich das Alter bei Beginn der Vorsorge-Darmspiegelung auf die Darmkrebsinzidenz bei Frauen auswirkt. Für die Studie wurden Daten von der „Nurses‘ Health Study II“ verwendet, deren Teilnehmerinnen von 1991 bis 2017 an der Studie beteiligt waren. Insgesamt wurden Daten von 111 801 Frauen im Alter zwischen 36 und 46 Jahren inkludiert.
Prospektive Kohortenstudie mit 111 801 Frauen
Unter den 111 801 Teilnehmerinnen wurden in 26 Jahren Studienlaufzeit 519 Darmkrebsfälle dokumentiert. Im Vergleich zu keiner Teilnahme an einer Vorsorge-Darmkrebsspiegelung war der Beginn der Vorsorge sowohl vor als auch nach dem 50. Lebensjahr mit einer Reduktion des Darmkrebsrisikos assoziiert.
Studie bestätigt Risikoreduktion durch Vorsorge-Darmspiegelung
Reduktion des Darmkrebsrisikos in Abhängigkeit von Startalter der Vorsorge-Darmspiegelung im Vergleich zu keiner Darmspiegelung:
- Vor 45: Hazard Ratio (HR): 0,37 (95 % KI: 0,26 – 0,53)
- 45 bis 49: HR: 0,43 (95 % KI: 0,29 – 0,62)
- 50 bis 54: HR: 0,47 (95 % KI: 0,35 – 0,62)
- 55 oder älter: HR: 0,46 (95 % KI: 0,30 – 0,69)
Die Reduktion des Darmkrebsrisikos war bei Beginn der Screening-Untersuchung vor dem 50. Lebensjahr größer als bei Beginn nach dem 50. Lebensjahr. Bei Start der Vorsorge zwischen 45 und 49 traten im Vergleich zum Start zwischen 50 und 54 pro 100 000 Personen 72 Darmkrebsfälle weniger auf. Der Vorteil eines früheren Starts zeigte sich auch darin, dass durch Screening-Beginn vor dem 50. Lebensjahr auch mit weniger Darmkrebsfällen vor dem 55. Lebensjahr zu rechnen war.
Risiko der Darmkrebsdiagnose vor dem 55. Lebensjahr in Abhängigkeit vom Startalter im Vergleich zu keiner Darmspiegelung
- Vor 45: HR: 0,45 (95 % KI: 0,29 – 0,70)
- 45 bis 49: HR: 0,43 (95 % KI: 0,24 – 0,76)
Vorsorge-Darmspiegelung besser vor als nach dem 50. Lebensjahr beginnen
Die Autoren schlussfolgerten, dass der Beginn der Vorsorge-Darmspiegelung sowohl vor als auch nach dem 50. Lebensjahr im Vergleich zu keiner Teilnahme an der Screening-Untersuchung mit einer Reduktion des Darmkrebsrisikos assoziiert sei. Der Start vor dem 50. Lebensjahr sei jedoch mit einer größeren Reduktion des absoluten Risikos assoziiert.
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