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Langzeitstudie: Fünf Jahre Tamoxifen verringern die Brustkrebsmortalität gegenüber zwei Jahren Behandlung

Original Titel:
Breast cancer survival and incidence of second primary cancers after 30 years in a randomized study of two versus five years of adjuvant tamoxifen therapy

Kurz & fundiert

  • Klinische Studie: Fünf Jahre versus zwei Jahre Tamoxifen bei postmenopausalem Brustkrebs
  • 15 Jahre nach Behandlungsstart war die Gesamtmortalität und die brustkrebsspezifische Mortalität in der 5-Jahres-Gruppe geringer
  • Ab 15 bis 30 Jahre nach Behandlungsstart wurde der Überlebensvorteil weiter aufrechterhalten, vergrößerte sich aber nicht

 

DGPIn einer klinischen Studie wurde die Wirksamkeit einer fünfjährigen mit einer zweijährigen Tamoxifenbehandlung bei postmenopausalem Brustkrebs über einen langen Zeitraum verglichen. In dem Zeitraum von fünf bis 15 Jahre nach Behandlungsstart war die Gesamtmortalität als auch die brustkrebsspezifische Mortalität in der 5-Jahres-Gruppe im Vergleich zur 2-Jahres-Gruppe signifikant reduziert. Danach blieb der Überlebensvorteil weiter aufrechterhalten, vergrößerte sich aber nicht.


Tamoxifen ist ein Wirkstoff, der die Hemmung von Estrogenrezeptoren bewirkt. Dadurch wird das Wachstum hormonabhängiger Tumorzellen gehemmt. In einer schwedischen Studie konnte bereits 1996 gezeigt werden, dass die fünfjährige Behandlung mit Tamoxifen bei postmenopausalen Brustkrebspatienten der zweijährigen überlegen ist. Bei den Patienten mit der fünfjährigen Behandlung zeigten sich nach Behandlungsende bereits Vorteile bezüglich des ereignisfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens. Diese Ergebnisse veränderten die klinische Praxis und fünf Jahre wurden die standardmäßige Behandlungsdauer für Tamoxifen.

Für die in den frühen 1980ern gestartete Studie wurden ursprünglich 3 887 Frauen (<75 Jahre) mit postmenopausalem Brustkrebs der Stadien I-IIIA inkludiert und randomisiert aufgeteilt, um entweder zwei oder fünf Jahre Tamoxifen zu erhalten. Nun wurden die Langzeitergebnisse der Studie veröffentlicht, die einen Nachbeobachtungszeitraum von 30 Jahren umfassen.

Postmenopausaler Brustkrebs: Langzeitergebnisse der Tamoxifen-Therapie

Nach einer Nachbeobachtungszeit von fünf Jahren bis 15 Jahren waren die Gesamtmortalität und die brustkrebsspezifische Mortalität für alle Patientinnen in der 5-Jahres-Gruppe im Vergleich zur 2-Jahres-Gruppe signifikant reduziert. Die brustkrebsspezifische Mortalität für Patientinnen mit östrogenrezeptorpositiver Erkrankung war in der 5-Jahres-Gruppe ebenfalls geringer. Nach 15 Jahren blieb dieser Überlebensvorteil aufrechterhalten, vergrößerte sich aber nicht weiter.

  • Gesamtmortalität: Hazard Ratio (HR): 0,80, (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,72 – 0,90); p < 0,001
  • Brustkrebsspezifische Mortalität: HR: 0,80 (95 % KI: 0,68 – 0,94); p = 0,006
  • Brustkrebsspezifische Mortalität bei östrogenrezeptorpositiver Erkrankung: HR: 0,67 (95 % KI: 0,55 – 0,83); p < 0,001

5 Jahre Tamoxifen mit Gesamtüberlebensvorteil vs. 2 Jahre verbunden

Die Studie zeigte zudem, dass das Risiko für kontralateralen Brustkrebs bei fünf gegenüber zwei Jahren Tamoxifen reduziert war. Dies war auch für Lungenkrebs der Fall. Das Risiko für Gebärmutterkrebs war hingegen bei der zweijährigen Tamoxifenbehandlung geringer.

  • Risiko kontralateraler Brustkrebs: HR: 0,75 (95 % KI: 0,59 – 0,95); p = 0,029
  • Gebärmutterkrebs: HR 1,65 (95 % KI: 1,12 – 2,42); p = 0,010
  • Lungenkrebs: HR: 0,51 (95 % KI: 0,32 – 0,84); p = 0,008

Risiko für kontralateralen Brustkrebs mit 5 Jahren Tamoxifen verringert

Die Autoren schlussfolgerten, dass fünf gegenüber zwei Jahren Tamoxifen-Therapie das Sterberisiko bei Brustkrebs verringern. Dieser Vorteil sei in den ersten 15 Jahren nach Behandlungsstart etabliert worden.

 

 

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