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Kombination aus CAR-T-Zelltherapie gegen CD19 und CD22 zeigt Wirksamkeit bei Heranwachsenden mit ALL
Original Titel:
Coadministration of CD19- and CD22-Directed Chimeric Antigen Receptor T-Cell Therapy in Childhood B-Cell Acute Lymphoblastic Leukemia: A Single-Arm, Multicenter, Phase II Trial
- Kindern und Heranwachsende (≤ 20 Jahre) mit rezidivierter oder refraktärer ALL: Kombinationstherapie?
- Phase-II-Studie mit kombinierter CD19- und CD22 CAR-T-Zelltherapie
- 194 Patienten
- Vollständige Remission bei 99 % der Patienten
- Ereignisfreie Überlebensrate lag nach 12 Monaten bei 73,5 %
- Bei 43 Patienten kam es zu einem Rezidiv
DGP – In einer Phase-II-Studie wurde die Anwendung einer Kombinationstherapie mit CD19- und CD22 CAR-T-Zelltherapie bei Heranwachsenden mit rezidivierter oder refraktärer ALL untersucht. Nach der Studienbehandlung trat zunächst bei 99 % der Teilnehmer eine vollständige Remission auf. Das ereignisfreie Überleben lag nach 12 Monaten bei 73,5 %.
Bei einer CAR-T-Zelltherapie handelt es sich um eine personalisierte Immunzelltherapie. Hierfür werden zunächst bestimmte Immunzellen (T-Zellen) aus dem Blut eines Patienten mit Blutkrebserkrankung entnommen. Anschließend werden diese Immunzellen im Labor so verändert, dass sie den sogenannten CAR-Rezeptor auf ihrer Oberfläche tragen. Dieser passt auf bestimmte Oberflächenproteine der Krebszellen, was den T-Zellen ermöglicht, die Krebszellen besser zu erkennen und anzugreifen. Die veränderten T-Zellen werden schließlich zurück in den Körper des Patienten überführt, wo sie sich optimalerweise vermehren.
CAR-T-Zelltherapie: Gezieltes T-Zell-Training zur Erkennung von Krebszellen
Bei der Veränderung der T-Zellen kommen unterschiedliche Oberflächenproteine als Ziel für den CAR-Rezeptor in Betracht. Hierzu gehören u. a. der CD19- und der CD20-Rezeptor, die beide häufig auf der Oberfläche von Krebszellen vorkommen. In einer Phase-II-Studie wurde nun die Wirksamkeit der gleichzeitigen Behandlung mit sowohl CD19- als auch CD20 CAR-T-Zelltherapie untersucht. 194 Patienten (≤ 20 Jahre) mit refraktärer oder rezidivierter akuter lymphatischer Leukämie (ALL) nahmen an der Studie teil.
Phase-2-Studie mit 194 jungen ALL-Patienten: Kombinierte Therapie gegen Krebsmarker CD19 und CD20
78 der 194 Patienten erhielten eine allogene Stammzelltransplantation als Konsolidierungstherapie nach der Studienbehandlung. Eine vollständige Remission wurde bei 99 % der Teilnehmer erreicht. Bei 43 Patienten kam es zu einem Rezidiv. Die 12-Monats-ereignisfreie Überlebensrate lag bei 73,5 %. Während diese unter den 78 Patienten mit allogener Stammzelltransplantation bei 85 % lag, lag sie bei den übrigen 116 Patienten bei 69,2 %. Insgesamt waren die allogene Stammzelltransplantation sowie das Auftreten einer B-Zell-Aplasie bis 6 Monate nach Behandlungsstart mit einem besseren Behandlungsergebnis assoziiert.
- Kumulatives Risiko für Rezidiv: 22,2 % (95 % KI: 16,0 – 28,4)
- Ereignisfreie Überlebensrate: 73,5 % (95 % KI: 67,3 – 80,3)
- Ereignisfreie Überlebensrate ohne allogene Stammzelltransplantation: 69,2 % (95 % KI: 60,8 – 78,8)
- 12-Monate-Gesamtüberlebensrate ohne allogene Stammzelltransplantation: 87,7 % (95 % KI: 82,9 – 92,9)
Das Zytokinfreisetzungssyndrom entwickelte sich bei 88 % der Patienten und CAR T-Zell Neurotoxizität bei 20,9 %.
CD19-/ CD22 CAR-T-Zelltherapie zeigte Wirksamkeit
Die Autoren schlussfolgerten, dass mit der kombinierten CD19- und CD22 CAR-T-Zelltherapie eine relativ dauerhafte Remission bei Kindern mit rezidivierter oder refraktärer ALL erreicht worden sei.
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