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Prostatakrebs

Metaanalyse: Dreifachtherapie beste Option bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs

Original Titel:
Emergence of triplet therapy for metastatic castration-sensitive prostate cancer: An updated systematic review and network meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Optimale Behandlungsmethoden bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs?
  • Metaanalyse über 10 Studien mit 10 065 Patienten
  • Dreifachtherapie mit Docetaxel, ADT und Darolutamid oder Abirateron mit längerem Gesamtüberleben und progressionsfreiem Überleben assoziiert
  • Vorteil der Dreifachtherapie insbesondere bei hohem Tumorvolumen oder Metastasen bereits bei Diagnose

 

DGP – In einer Metaanalyse wurde untersucht, welcher Therapieansatz die optimale Behandlung bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs darstellt. Die zehn inkludierten Studien deuten darauf, dass eine Dreifachtherapie mit Docetaxel, ADT und Abirateron oder Darolutamid die beste Option bei der Erkrankung darstellt. Die Dreifachtherapie war mit der höchsten Verlängerung von Gesamtüberleben und progressionsfreiem Überleben assoziiert. Insbesondere bei Erkrankungen mit hoher Tumorlast und bereits bei Diagnose vorliegenden Metastasen war die Dreifachtherapie im Vergleich zu anderen Ansätzen am wirksamsten.


Lässt sich die Progression eines Prostatakarzinoms nicht mehr mit einer Hormontherapie (Androgendeprivationstherapie, ADT) aufhalten, spricht man von kastrationsresistentem Prostatakrebs. Ist dies der Fall, kann die Krankheit nicht mehr geheilt werden, aber es gibt verschiedene Therapieoptionen, um den Tumor zu kontrollieren. Auch wenn zusätzlich Metastasen auftreten, gibt es mittlerweile sehr gute Therapien, um das Wachstum des Tumors zu bremsen, Beschwerden zu lindern und das Überleben zu verlängern. Insbesondere in den letzten Jahrzehnten sind neue, effektive Behandlungsansätze entwickelt worden.

Tumorkontrolle und Lebensverlängerung bei metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs

In einer Metaanalyse wurde untersucht, welche Therapieoptionen für metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs am effektivsten sind.

Für die Analyse wurden zehn Studien mit insgesamt 10 065 Patienten inkludiert. Demnach verlängerte eine Dreifachtherapie mit Docetaxel (Chemotherapie), ADT und Abirateron oder Darolutamid das Gesamtüberleben und das progressionsfreie Überleben im Vergleich zu Zweifachtherapien deutlicher. Bei den Medikamenten Abirateron und Darolutamid handelt es sich um Androgenrezeptor-Antagonisten. Sie verhindern die Bildung und/oder Anbindung von Androgen und somit ein schnelleres Wachstum des Tumors. Es handelt sich dabei um recht neue Medikamente: Abirateron wurde in der Europäischen Union 2011 und Darolutamid 2020 zugelassen.

  • Gesamtüberleben Dreifachtherapie versus Docetaxel plus ADT:
    • Hazard Ratio (HR): 0,70; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,61 – 0,80
  • Gesamtüberleben Dreifachtherapie versus Androgenrezeptor-Antagonisten plus ADT:
    • HR: 0,77; 95 % KI: 0,65 – 0,91

Die Dreifachtherapie, so das Ergebnis, war in 96 % der Fälle die überlegene Option gegenüber einer Kombinationstherapie aus Androgenrezeptor-Antagonisten und ADT. Zudem ergab die Studie, dass die Vorteile der Dreifachtherapie insbesondere bei Erkrankung mit hohem Tumorvolumen gegeben sind sowie in den Fällen, bei denen bereits bei der Diagnose Metastasen vorlagen.

Dreifachtherapie vermutlich beste Option

Die Autoren schlussfolgerten, dass eine Dreifachtherapie vermutlich die wirksamste Option bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs sei.

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