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Metabolisches Syndrom erhöht Lungenkrebsrisiko
Original Titel:
Association of Metabolic Syndrome With Risk of Lung Cancer: A Population-Based Prospective Cohort Study
- Zusammenhang zwischen metabolischem Syndrom und Lungenkrebsrisiko?
- Prospektive Kohortenstudie aus China mit 331 877 Teilnehmern
- HDL-C, Taillenumfang und Hyperglykämie beeinflussen Lungenkrebsrisiko
- Stoffwechselstatus wichtig für Lungenkrebsvorsorge
DGP – Eine chinesische Kohortenstudie konnte bei Menschen mit metabolischem Syndrom ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko feststellen. Das Lungenkrebsrisiko als Folge des metabolischen Syndroms war besonders bei Rauchern erhöht.
Die Inzidenz von Lungenkrebs sowie die Prävalenz des metabolischen Syndroms (MetS) nehmen weltweit zu. Ein möglicher Zusammenhang zwischen dem MetS und Lungenkrebs wird immer wieder diskutiert. Eine aktuelle Studie hat sich nun mit der Frage beschäftigt, wie hoch das Lungenkrebsrisiko bei Menschen mit dem MetS und seinen Komponenten ist. Das Metabolisches Syndrom ist eine Kombination von gestörtem Kohlenhydratstoffwechsel, Bluthochdruck, Dyslipoproteinämie (Ungleichgewicht von HDL- und LDL-Cholesterin) und Adipositas.
Lungenkrebsrisiko beim metabolischen Syndrom erhöht
Es wurden insgesamt 331 877 Teilnehmer in die Studie aufgenommen, davon hatten insgesamt 77 173 Teilnehmer bei der Aufnahme in die Studie die Diagnose eines MetS. Während einer medianen Nachbeobachtungszeit von 10,9 Jahren entwickelte sich bei 2 425 Teilnehmern Lungenkrebs. Das Gesamtrisiko für Lungenkrebs war bei vorliegendem MetS um 21 % erhöht (Hazard Ratio, HR: 1,21; 95 % KI: 1,09 – 1,33), für ein Adenokarzinom um 28 % (HR: 1,28; 95 % KI: 1,10 – 1,50) und für ein Plattenepithelkarzinom um 16 % (HR: 1,16; 95 % KI: 0,94 –1,44). Das Risiko stieg mit der Anzahl der Stoffwechselanomalien auf HR von bis zu 1,5 für Probanden mit bis zu 5 Begleiterkrankungen. Ein positiver Zusammenhang mit Lungenkrebs wurde bei niedrigem High-Density-Lipoprotein-Cholesterin (HDL-C), erhöhtem Taillenumfang sowie bei Hyperglykämie festgestellt. Der Zusammenhang zwischen dem MetS und Lungenkrebs wurde durch das Geschlecht modifiziert, wobei speziell der Zusammenhang bei Frauen stärker ausgeprägt war (p = 0,031). Das Lungenkrebsrisiko als Folge von MetS war besonders bei Rauchern nominell, jedoch nicht statistisch signifikant, erhöht. Es wurde ein nichtlinearer Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und HDL-C, Taillenumfang und HbA1c festgestellt.
Stoffwechselstatus und Stoffwechselmarker bei Lungenkrebsvorsorge berücksichtigen
Bei Menschen mit metabolischem Syndrom konnte somit ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko gefunden werden. Stoffwechselstatus und Stoffwechselmarker sollten deshalb bei der Lungenkrebsvorsorge berücksichtigt werden, so das Fazit der Autoren.
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