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Brustkrebs

Brustkrebs: Immuntherapie besser als Chemo

Original Titel:
Impact of pembrolizumab versus chemotherapy on health-related quality of life in patients with metastatic triple-negative breast cancer: results from the phase 3 randomised KEYNOTE-119 study

Kurz & fundiert

  • Behandlung von fortgeschrittenem, triple-negativem Brustkrebs herausfordernd
  • Chance mit Immuntherapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren?
  • Vergleich Pembrolizumab versus Chemotherapie bei metastasiertem, triple-negativem Brustkrebs
  • Sechs Wochen nach Therapiestart: Bessere Lebensqualität bei Behandlung mit Immuntherapie
  • Bessere Ergebnisse mit Pembrolizumab sowohl bei Funktionalität (physische, kognitive, soziale) als auch bezüglich der Symptome (z. B. Fatigue, Übelkeit, Erbrechen)

 

DGPDie Behandlung von fortgeschrittenem, triple-negativem Brustkrebs ist eine Herausforderung, da hier Ansatzpunkte für eine zielgerichtete Therapie fehlen. Die Lebensqualität war jedoch mit dem Immuncheckpoint-Inhibitor Pembrolizumab sechs Wochen nach Behandlungsstart höher als mit Chemotherapie.


Die Behandlung von fortgeschrittenem, triple-negativem Brustkrebs ist eine Herausforderung, da hier Ansatzpunkte für eine zielgerichtete Therapie fehlen. Die standardmäßig vorgesehene Chemotherapie ist leider nur mit einer recht geringen objektiven Ansprechrate verbunden. Der Einsatz von Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) könnte eine neue Behandlungsalternative bieten. Diese Medikamente wirken der immunsuppressiven Wirkung von Tumorzellen entgegen und sorgen so dafür, dass das körpereigene Immunsystem Krebszellen erkennen und angreifen kann.

Behandlung von fortgeschrittenem, triple-negativem Brustkrebs herausfordernd

In der Phase-III-Studie KEYNOTE-119 wurde die Wirksamkeit des ICI Pembrolizumab mit einer Chemotherapie bei metastasiertem, triple-negativem Brustkrebs verglichen. Die Studie zeigte, dass ähnliche Ergebnisse bezüglich des Gesamtüberlebens erreicht wurden. Die Wirksamkeit der Immuntherapie nahm jedoch mit der PD-L1-Expression zu. Bei PD-L1 handelt es sich um ein Protein, das bei bis zu 30 % der Fälle von triple-negativen Brustkrebs auf der Oberfläche der Tumorzellen zu finden ist. Es ist maßgeblich an der Umgehung der Immunantwort beteiligt. In einer weiteren Analyse der Studiendaten wurde nun die Lebensqualität der Patientinnen untersucht. Für diese Untersuchung wurde der „EORTC Core Quality of Life Questionnaire“ (QLQ-C30) benutzt, der 30 Fragen zur Lebensqualität von onkologischen Patienten und Patientinnen enthält.

Phase-III-Studie vergleicht Wirkung von Immun- und Chemotherapie

Die Analyse zeigte sechs Wochen nach Therapiebeginn eine höhere Lebensqualität bei den Patientinnen, die mit Immuntherapie behandelt wurden. Dies zeigte sich auch anhand der Funktionalität (physische, soziale und kognitive) als auch anhand der Symptombelastung. So traten z. B. Fatigue, Übelkeit/ Erbrechen, Atemnot und Appetitverlust mit der Immuntherapie seltener auf.

Zusätzlich wurde die Zeit bis zur maßgeblichen Verschlechterung („time to deterioration“, kurz: TTD) aufgenommen. Die mittlere TTD war mit Pembrolizumab im Vergleich zur Chemotherapie länger. Dies betraf Lebensqualität, Übelkeit/ Erbrechen und Nebenwirkungen der systemischen Therapie.

Mittlere TTD mit Pembrolizumab versus Chemotherapie:

  • Lebensqualität: 4,3 versus 1,7 Monate
  • Übelkeit/ Erbrechen: 7,7 versus 4,8 Monate
  • Nebenwirkungen der systemischen Therapie: 6,1 versus 3,4 Monate

Immuntherapie mit höherer Lebensqualität assoziiert

Die Autoren schlussfolgerten, dass die Ergebnisse bezüglich der Lebensqualität die klinischen Ergebnisse widerspiegelten und vor allem durch die Patienten mit einer hohen PD-L1-Expression bestimmt wurden. Diese profitierten demnach besonders von der Immuntherapie, indem sie den Patienten eine bessere Lebensqualität ermöglichte.

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