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Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät auch medizinische Fachkräfte

Medizinische Fachkräfte kommen gegenüber anderen potenziellen Ansprechpersonen im Rahmen ihrer Arbeit am ehesten mit gewaltbetroffenen Patientinnen in Kontakt. Daraus ergeben sich Chancen und auch eine besondere Verantwortung, bei der sie sich professionell unterstützen lassen können, wenn sie an Grenzen stoßen.

Medizinische Einrichtungen stellen für gewaltbetroffene Frauen häufig den ersten oder einzigen Kontaktpunkt dar. Eine Untersuchung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hebt den zentralen Stellenwert von ärztlichem Fachpersonal als „Schlüsselrolle“ hervor, die für den weiteren biografischen Verlauf von gewaltbetroffenen Frauen maßgeblich sein kann: Demnach sind Ärzte und Ärztinnen oft die ersten Ansprechpersonen – erst in zweiter Linie werden Personen aus dem Bereich „Frauenhilfseinrichtungen/Therapie/Sozialarbeit“ kontaktiert und an dritter Stelle steht die Polizei. Zu dieser außergewöhnlich hohen Akzeptanz dürfte einerseits die ärztliche Schweigepflicht beitragen, aber auch ein häufig über lange Zeiträume hinweg bestehender Kontakt und ein besonderes Vertrauensverhältnis, das für Patientinnen in Gewaltsituationen möglicherweise eine essenzielle Gesprächsgrundlage darstellt.

Die Beraterinnen des Hilfetelefons sind rund um die Uhr erreichbar

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät nicht nur die Betroffenen von Gewalt, sondern auch medizinische Fachkräfte. Gespräche mit den qualifizierten und erfahrenen Beraterinnen des Hilfetelefons bieten die Möglichkeit,

  • gemeinsam sinnvolle Schritte zu erörtern,
  • sich zu einer geplanten Intervention rückzuversichern,
  • oder für sich selbst Beratung in Anspruch zu nehmen.

Können Ärztinnen und Ärzte im engen Rahmen des vertragsärztlichen Systems selbst keine tiefgreifende Beratung leisten, können Sie gewaltbetroffene Frauen auf das Angebote des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Hierfür sind bei der Einrichtung auch kostenlose Materialien wie Plakate und Aufkleber erhältlich, mit denen die auf das Angebot des Hilfetelefons aufmerksam gemacht werden können.

Quelle und weitere Informationen: