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Leukämie
Cannabis-Behandlung bei Kindern
Original Titel:
Cannabinoids Used for Medical Purposes in Children and Adolescents: A Systematic Review and Meta-Analysis
- Wie sicher sind Cannabinoid-Behandlungen für Kinder und Jugendliche?
- Systematischer Review und Metaanalyse über 23 Studien mit 3 612 Teilnehmern
- Häufiger unerwünschte Ereignisse und Behandlungsabbrüche mit Cannabinoiden
DGP – Ein systematischer Review mit Metaanalyse über 23 Studien fand häufiger unerwünschte Ereignisse und Behandlungsabbrüche bei Kindern und Jugendlichen, die mit Cannabinoiden behandelt wurden, als in Kontrollgruppen. Die Autoren sehen dringenden Bedarf an weiteren, speziell auch langfristigen Sicherheitsstudien.
Cannabinoide werden zunehmend auch zur medizinischen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Die Daten zur Sicherheit solcher Behandlungen sind allerdings bislang noch spärlich. Wissenschaftler führten dazu nun einen systematischen Review mit Metaanalyse durch.
Wie sicher sind Cannabinoid-Behandlungen für Kinder und Jugendliche?
Die Autoren ermittelten in ihrem systematischen Review randomisiert-kontrollierte Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken Medline, Embase, PsycINFO und Cochrane Library, mit Veröffentlichungsdaten bis 1. März 2024. Studien zur Behandlung mit natürlichen oder pharmazeutischen Cannabinoiden und aktivem oder Placebo-Vergleich, in denen mindestens ein Studienteilnehmer im Alter von bis zu 18 Jahren eingeschlossen war, wurden zur Analyse berücksichtigt. Primär betrachtete die Analyse die Häufigkeit (Inzidenz) von Behandlungsabbrüchen generell, von Abbrüchen aufgrund unerwünschter Ereignisse, von unerwünschten Ereignissen insgesamt sowie von schwerwiegenden adversen Ereignissen in den Cannabinoid-Gruppen versus den Kontrollgruppen.
Systematischer Review und Metaanalyse über 23 Studien mit 3 612 Teilnehmern
Die Autoren schlossen 23 randomisiert-kontrollierte Studien mit insgesamt 3 612 Teilnehmern in die Analyse ein. Die Geschlechtsverteilung wurde in zwei Studien, die zusammen 25,1 % der Teilnehmer umfassten, nicht berichtet. Die übrigen 2 706 Studienteilnehmer waren zu 23,5 % weiblich (n = 635) und zu 76,5 % männlich (n = 2 071). In 11 Studien (47,8 %) wurden ausschließlich Kinder und Jugendliche untersucht, die übrigen 12 Studien (52,2 %) hatten Kinder, Jugendliche und Erwachsene eingeschlossen. Behandlungen umfassten aufgereinigtes Cannabidiol (n = 11; 47,8 %), Nabilon (n = 4; 17,4 %), Tetrahydrocannabinol (n = 3; 13,0 %), Cannabis-Pflanzenextrakt (n = 3; 13,0 %) und Dexanabinol (n = 2; 8,7 %). Die häufigsten Diagnosen, wegen derer die Cannabinoid-Behandlung erfolgte, waren Epilepsie (n = 9; 39,1%) und Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen (n = 7; 30,4 %).
Im Vergleich zu den Kontrollbehandlungen waren Cannabinoide mit einem generell erhöhten Risiko für unerwünschte Ereignisse assoziiert (Risk ratio, RR: 1,09; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,02 – 1,16; 12 Studien). Behandlungsabbrüche aufgrund unerwünschter Ereignisse kamen 3-mal häufiger mit Cannabinoiden als in den Kontrollgruppen vor (RR: 3,07; 95 % KI: 1,73 – 5,43; 14 Studien), Abbrüche aufgrund schwerwiegender unerwünschter Ereignisse traten fast doppelt so häufig auf (RR: 1,81; 95 % KI: 1,21 – 2,71; 11 Studien).
Unerwünschte Ereignisse, die häufiger in den Cannabinoid-Gruppen auftraten, waren besonders Durchfall, erhöhte Leberwerte (Aspartat-Aminotransferase und Alanin-Aminotransferase) und Schläfrigkeit.
Mit Cannabinoiden assoziierte unerwünschte Ereignisse:
- Durchfall: RR: 1,82; 95 % KI: 1,30 – 2,54; 10 Studien
- Aspartat-Aminotransferase (ASAT): RR: 5,69; 95 % KI: 1,74 – 18,64; 5 Studien
- Alanin-Aminotransferase (ALAT): RR: 5,67; 95 % KI: 2,23 – 14,39; 6 Studien
- Schläfrigkeit: RR: 2,28; 95 % KI: 1,83 – 2,85; 14 Studien
Häufiger unerwünschte Ereignisse und Behandlungsabbrüche mit Cannabinoiden
Der systematische Review mit Metaanalyse über 23 Studien zeigte somit, dass es bei Kindern und Jugendlichen, die mit Cannabinoiden behandelt wurden, häufiger zu unerwünschten Ereignissen und Behandlungsabbrüchen kam als in Kontrollgruppen. Die Autoren sehen dringenden Bedarf an weiteren, speziell auch langfristigen Sicherheitsstudien, um auch mögliche Wechselwirkungen von Cannabinoiden mit anderen Medikamenten zu ermitteln.
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