Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Endometriose

Tief-infiltrierende Endometriose: Oral oder Interauterinimplantat?

Original Titel:
Levonorgestrel intrauterine system versus dienogest effect on quality of life of women with deep endometriosis: a randomized open-label clinical trial

Kurz & fundiert

  • Tief-infiltrierende Endometriose: Kann die Hormontherapie auch per Implantat erfolgen?
  • Randomisiert-kontrollierte klinische Studie mit 40 Frauen
  • Levonorgestrel-freisetzendes Intrauterinimplantat versus orale Behandlung mit Dienogest
  • Verbesserter Lebensqualität sowohl mit oraler als auch Intrauterin-Behandlung

 

DGP Die Behandlung tief-infiltrierender Endometriose kann mit oraler Behandlung mit Dienogest als auch mit einem Levonorgestrel-freisetzenden Intrauterinimplantat vergleichbare Verbesserungen der Lebensqualität zu erreichen, zeigte eine kontrollierte Studie.


Bei Endometriose kommt es zur Fehlansiedlung von Gebärmutterschleimhaut auf anderen Organen als der Gebärmutter. Wachsen solche Endometriose-Herde nicht nur oberflächlich, sondern in das fremde Gewebe ein, spricht man von tief-infiltrierender Endometriose. Frauen mit tief-infiltrierender Endometriose können unter anderem mit Progestinen behandelt werden.

Die vorliegende Studie verglich die Wirksamkeit eines Levonorgestrel-freisetzenden Intrauterinimplantats zu einer oralen Behandlung mit Dienogest. Der Fokus lag auf Nicht-Unterlegenheit des Implantats mit Blick auf die Lebensqualität der betroffenen Frauen mit tief-infiltrierender Endometriose.

Tief-infiltrierende Endometriose: Kann die Hormontherapie auch vom Implantat kommen?

Die randomisierte klinische Studie wurde offen durchgeführt. Frauen mit tief-infiltrierender Endometriose ohne bisherige operative Behandlung nahmen teil. Vor Behandlungsbeginn erfolgte eine 3-monatige Auswaschphase vorheriger hormoneller Therapien. Anschließend erhielten die Teilnehmerinnen entweder Dienogest oder das Intrauterinimplantat mit Levonorgestrel für 6 Monate. Die Lebensqualität erfassten die Wissenschaftler vor Behandlungsbeginn sowie nach 6 Monaten mit Hilfe der Fragebögen SF36 und EHP30.

Randomisiert-kontrollierte klinische Studie mit 40 Frauen

Insgesamt nahmen 40 Frauen an der Studie teil. Die Teilnehmerinnen beider Gruppen zeigten durchschnittliche Verbesserungen der Lebensqualität (SF36, p < 0,001). Die Gruppen unterschieden sich nicht signifikant in Verbesserungen der verschiedenen Lebensqualitätsdomänen im SF36. Ebenso erreichten beide Behandlungen signifikante Verbesserungen im EHP30 (p < 0,001), wiederum ohne Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen (p > 0,05).

Verbesserte Lebensqualität sowohl mit oraler als auch Intrauterin-Behandlung

Die Autoren schließen, dass die Behandlung tief-infiltrierender Endometriose sowohl mit oraler Behandlung mit Dienogest als auch mit einem Levonorgestrel-freisetzenden Intrauterinimplantat erfolgen kann, um vergleichbare Verbesserungen der Lebensqualität zu erreichen.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Ein Serviceangebot und weitere Themen zu Endometriose: