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Zwei von drei Männer mit MS leiden an sexuellen Funktionsstörungen
Original Titel:
The prevalence of sexual dysfunction and erectile dysfunction in men with multiple sclerosis: A systematic review and meta-analysis
- Bei MS können auch sexuelle Probleme auftreten
- Wie häufig sind sexuelle Funktionsstörungen bei Männern mit MS?
- Systematischer Review mit Metaanalyse über 29 Studien
- Insgesamt 3 349 Patienten
- Prävalenz von sexuellen Funktionsstörungen 66 %, erektile Dysfunktion bei 49 %
- Sexuelle Funktion und Zufriedenheit in der MS-Therapie besprechen
DGP – Bei 2 von 3 Männern mit MS können sexuelle Funktionsstörungen vorliegen, bei jedem 2. eine erektile Dysfunktion. Um Lösungen zu finden und die Lebensqualität zu verbessern, sollte das Thema daher in der MS-Behandlung angesprochen werden.
Multiple Sklerose (MS) schädigt die Funktion des Nervensystems durch Autoimmunangriffe auf die Myelinschicht, die die Nervenfasern umgibt. Häufige Symptome sind sensorische Störungen beispielsweise beim Sehen oder Probleme beim Gehen. Das Nervensystem kontrolliert aber auch weniger offen besprochene Körperfunktionen.
Bei MS können auch sexuelle Probleme auftreten
So berichtete eine Reihe von Studien, dass es zu sexuellen Funktionsstörungen bei Männern mit MS kommen kann, wie etwa einer erektilen Dysfunktion. Ursache solcher Störungen könne neben der Schädigung von Nerven auch Nebenwirkungen von Medikamenten zur Behandlung mancher MS-Symptome sein. Ziel des vorliegenden systematischen Reviews mit Metaanalyse war es, die Prävalenz von sexuellen Funktionsstörungen und erektiler Dysfunktion bei Männern mit MS zu ermitteln.
Systematischer Review mit Metaanalyse über 29 Studien
Die Autoren erfassten relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Scopus, EMBASE, CINAHL, Web of Science sowie aus Referenzen und Konferenzabstracts mit Veröffentlichungsdaten bis 14. November 2020.
Die Metaanalyse umfasste 29 Studien mit insgesamt 3 349 Patienten. Die zusammengefasste Prävalenz von sexuellen Funktionsstörungen betrug 66 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 64 – 69 %), die von erektiler Dysfunktion betrug 49 % (95 % KI: 47 – 50 %).
Sexuelle Funktionsstörungen bei 2 von 3 männlichen MS-Patienten
Die Autoren schließen, dass es bei 2 von 3 männlichen MS-Patienten zu sexuellen Funktionsstörungen kommt und bei jedem 2. eine erektile Dysfunktion vorliegen kann. In der MS-Behandlung sollte sexuelle Funktion und sexuelle Zufriedenheit daher thematisiert werden – so kann das Problem auch angegangen und eine Lösung zur Besserung der Lebensqualität gefunden werden.
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