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Vitamin-D-Supplementierung verbessert Blutzuckerkontrolle bei Typ-2-Diabetes

Original Titel:
Efficacy of vitamin D supplementation on glycaemic control in type 2 diabetes: An updated systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials

Kurz & fundiert

  • Nahrungsergänzung mit Vitamin D verbessert Blutzuckerkontrolle?
  • Systematischer Review und Metaanalyse von 39 randomisierten, kontrollierten Studien
  • Vitamin-D-Supplementierung senkt Nüchternblutzucker (FBG), HbA1c, HOMA-IR und Nüchterninsulin bei Typ-2-Diabetes
  • Stärkere Effekte bei Vitamin-D-Mangel, Übergewicht und HbA1c ≥ 8 %
  • Wirksamkeit abhängig von Dosis, Dauer der Supplementierung und Vitamin-D-Ausgangswerten

 

DGP Eine Metaanalyse von 39 randomisiert-kontrollierten Studien konnte zeigen, dass eine Vitamin-D-Supplementierung die Blutzuckerkontrolle bei Typ-2-Diabetes verbessern kann. Die Supplementierung führte zur signifikanten Reduktion von Nüchternblutzucker, HbA1c-Werte, HOMA-IR und Nüchterninsulinspiegel.


Die Blutzuckerkontrolle kann bei Menschen mit Typ-2-Diabetes unterschiedlich gut funktionieren. Nicht alle Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen, sind gut verstanden. Der Vitamin-D-Spiegel könnte ein gut zu beeinflussender Aspekt sein, der zu einer Stabilisierung des Blutzuckers beitragen könnte, vermuteten Wissenschaftler.

Bessere Blutzuckerkontrolle bei Diabetes – könnte eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D helfen?

Chinesische Wissenschaftler haben daher nun die Auswirkungen einer Vitamin-D-Supplementierung auf die Blutzuckerkontrolle bei Typ-2-Diabetes evaluiert. Hierzu wurden die Datenbanken PubMed, EMBASE, Web of Science und die Cochrane Library nach relevanten Studien durchsucht. Die Analyse betrachtete den Vitamin-D-Spiegel (25(OH)D) der Patienten vor Supplementierung, sowie Nüchternblutzucker (FBG), Langzeitblutzuckerwert (HbA1c), Nüchterninsulin und den HOMA-IR zur Einschätzung des Insulinresistenz, um Effekte der Nahrungsergänzung zu erfassen.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 39 randomisiert-kontrollierte Studien

In die Metaanalyse wurden 39 randomisierte, kontrollierte Studien mit 2 982 Teilnehmern einbezogen. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Rückgang folgender Parameter in der Vitamin-D-Gruppe:

  • Nüchternblutzucker, FBG: Mittelwertdifferenz, MD: -0,49 mmol/l; 95 % Konfidenzintervall, KI: -0,69 – -0,28
  • HbA1c: MD: -0,30 %; 95 % KI: -0,43 – -0,18
  • HOMA-IR: MD: -0,39; 95 % KI -0,64 – -0,14
  • Insulin: MD: -1,31 μIU/ml; 95 % KI: -2,06 – -0,56

Untergruppenanalysen zeigten, dass die Auswirkungen einer Vitamin-D-Supplementierung auf die Blutzuckerkontrolle von der Dosierung und Dauer der Supplementierung und den Vitamin-D-Ausgangswerten abhängig war. Auch der Body-Mass-Index der Studienteilnehmer hatte einen Einfluss auf die Effekte der Nahrungsergänzung mit Vitamin D. Die Auswirkungen waren besonders ausgeprägt, wenn Vitamin D für kurze Zeit und in hoher Dosierung bei Menschen mit Vitamin-D-Mangel supplementiert wurde. Auch bei Übergewicht und einem HbA1c-Wert von 8 % oder mehr zu Beginn der Studie waren die Auswirkungen von Vitamin D ausgeprägt.

Vitamin-D-Supplementierung bei Typ-2-Diabetes möglicherweise sinnvoll

Eine Vitamin-D-Supplementierung kann demnach die FBG-, HbA1c-, HOMA-IR- und Nüchterninsulinwerte im Serum von Menschen mit Typ-2-Diabetes signifikant senken. Laut der Autoren legt die Studie nahe, dass Vitamin-D-Präparate als ergänzende Behandlung bei Typ-2-Diabetes in Betracht gezogen werden könnten. Die Einnahme von freiverkäuflichen Vitamin-D-Präparaten sollte jedoch immer in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, da eine Überdosierung Organschädigungen zur Folge haben kann.

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