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PCO-Syndrom

Hydroxychloroquin – eine Option bei PCOS?

Original Titel:
Hydroxychloroquine enhances insulin sensitivity and ameliorates abnormal lipid metabolism in obese women with polycystic ovary syndrome

Kurz & fundiert

  • PCOS und Adipositas: Stoffwechsel-Normalisierung mit Hydroxychloroquin?
  • Randomisiert-kontrollierte Studie mit Metformin-Kontrolle und 43 Frauen
  • Verbesserungen von Körperfettverteilung, Glukose- und Lipidstoffwechsel

 

DGP Hydroxychloroquin könnte womöglich bei PCOS mit Adipositas einen Beitrag zum Management von Körperfettverteilung, Glukose- und Lipidstoffwechsel leisten, fand eine randomisiert-kontrollierte Studie mit Metformin als aktiver Kontrolle. Allerdings muss dies in größeren Studien auch mit Blick auf die Sicherheit einer solchen Behandlung untersucht werden.


Hydroxychloroquin wird zur Behandlung bei immunvermittelten rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Bei Frauen mit dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) und Adipositas, erreichteder Wirkstoff in vorherigen Untersuchungen eine Senkung des Blutzuckerspiegels. Wissenschaftler analysierten nun die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin auf den Zucker- und Fettstoffwechsel bei Frauen mit PCOS und Adipositas.

PCOS und Adipositas: Stoffwechsel-Normalisierung mit Hydroxychloroquin?

Die Studie wurde randomisiert-kontrolliert durchgeführt. Frauen wurden zufällig der Hydroxychloroquin-Gruppe (200 mg Hydroxychloroquin täglich) oder Metformin-Gruppe (1 000 mg Metformin) zugewiesen. Die Autoren ermittelten Körperfett sowie Parameter des Glukose- und des Lipid-Stoffwechsels. Außerdem erfassten sie Hormonspiegel. Darüberhinaus wurde die Häufigkeit von Schwangerschaften über 6 Monate dokumentiert.

Randomisiert-kontrollierte Studie mit Metformin-Kontrolle und 43 Frauen

Insgesamt 50 Frauen nahmen an der Studie teil. Zur abschließenden Analyse konnten 20 Frauen mit Hydroxychloroquin und 23 Frauen mit Metformin betrachtet werden. Beide Gruppen zeigten signifikante und vergleichbare Verbesserungen in der Körperfettverteilung sowie im Glukosestoffwechsel. Die Hydroxychloroquin-Gruppe demonstrierte Vorteile gegenüber der Metformin-Gruppe bei der Steigerung der Insulinempfindlichkeit (insulin sensitivity index; Hydroxychloroquin: 1,87 ± 0,21; Metformin: 1,75 ± 0,29). Serum-Lipidspiegel nahmen in beiden Gruppen nach der Behandlung ab, mit numerischen Vorteilen mit Hydroxychloroquin.

  • Gesamtcholesterol, mmol/l: Hydroxychloroquin: 4,51 ± 0,87; Metformin: 5,05 ± 0,65
  • Triglyzeride, mmol/l: Hydroxychloroquin: 1,36 ± 0,51; Metformin: 1,67 ± 0,72
  • Low-density-Lipoproteine, mmol/l: Hydroxychloroquin: 2,66 ± 0,98; Metformin: 0,47 ± 1,42

Verbesserungen der Geschlechtshormone wurden in beiden Gruppen gesehen, waren jedoch nicht ausgeprägt. Es gab keinen Unterschied in der Schwangerschaftsrate zwischen den Gruppen.

Verbesserungen von Körperfettverteilung, Glukose- und Lipidstoffwechsel

Die Autoren schließen, dass Hydroxychloroquin einen Beitrag zum Management von Körperfettverteilung, Glukose- und Lipidstoffwechsel leisten könnte. Allerdings muss dies in größeren Studien auch mit Blick auf die Sicherheit einer solchen Behandlung untersucht werden.

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