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Psoriasis / Schuppenflechte
Bei Psoriasis auch auf mögliche PsA-Symptome achten
Original Titel:
Knowledge, attitude, and practice of psoriatic arthritis among patients with psoriasis
- Wie gut sind Psoriasis-Patienten zur Psoriasisarthritis (PsA) informiert?
- Querschnittsstudie mit Befragung von 392 Patienten
- Mehr Information zu Risikofaktoren und ersten PsA-Symptomen nötig
- 44,1 % der Patienten ignorieren mögliche PsA-Symptome – besonders Frauen
- 39,8 – 45,4 % ist nicht klar: Rauchen und Adipositas sind Risikofaktoren
- Früherkennung: Bei ersten Symptomen besser zum Arzt
DGP – Patienten mit Psoriasis waren einer Querschnittsstudie mit 392 Teilnehmern zufolge oft nicht gut zur Psoriasisarthritis (PsA) informiert. Auch das Bewusstsein zu Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht und aktive Maßnahmen beim Auftreten möglicher Symptome sollten stärker gefördert werden, so das Fazit der Autoren.
Psoriasis ist eine chronische Erkrankung, die nicht nur die Haut betrifft, sondern auch Begleiterkrankungen wie die Psoriasisarthritis (PsA) hat. PsA ist eine immunvermittelte entzündliche Arthritis mit Inflammation peripherer Gelenke, psoriatischen Hautläsionen sowie möglichen Symptomen wie Enthesitis, Daktylitis und Spondylitis. PsA kann zu einer fortschreitenden Behinderung führen und betrifft nach unterschiedlichen Schätzungen 5,8 – 30 % der Personen mit Psoriasis, die anfänglich nicht an Arthritis litten. Das Risiko für eine PsA ist also recht hoch bei einer bestehenden Psoriasis. Allerdings war bislang nicht klar, wie gut die Psoriasis-Patienten informiert sind, selbst ihr Risiko für eine PsA kennen und ob sie aktiv werden, wenn sie eventuelle erste Symtpome einer PsA erkennen.
Wie gut sind Psoriasis-Patienten zur PsA informiert?
Die vorliegende Studie untersuchte das Wissen von Psoriasis-Patienten zur PsA, ihre Haltung dazu und inwieweit sie aktiv mit dieser Information umgingen. Hierzu setzen die Wissenschaftler den KAP-Fragebogen ein, der in der öffentlichen Gesundheitsforschung häufig eingesetzt wird, um Wissen, Haltung und Verhalten von Personen zu bestimmten gesundheitlichen Problemen zu ermitteln. Die Querschnittsstudie wurde am Sinopharm Dongfeng General Hospital in China von September bis November 2023 durchgeführt. Die Autoren analysierten demographische Informationen sowie KAP-Scores der Patienten mit Psoriasis. Die Befragung zur Haltung gegenüber PsA umfasste speziell das Wissen um Risikofaktoren. Der Aspekt Verhalten bezog sich auf die Früherkennung von Symptomen und den Umgang damit – bevorzugt der Gang zum Arzt bei Symptomen wie beispielsweise Schwellung der Achillessehne, Rückenschmerzen während der Nacht sowie Schmerzen oder Schwellung von Handgelenk oder Fingern.
Querschnittsstudie mit Befragung von 392 Patienten
Die Wissenschaftler analysierten 392 Fragebögen von Psoriasis-Patienten. Von diesen waren 290 Männer (74,0 %). 296 Teilnehmer (75,5 %) berichteten, dass sie an keiner Begleiterkrankung litten. Der durchschnittliche Score zum Wissen zur PsA war 8, zur Haltung (Bewusstsein persönlicher Risikofaktoren wie Rauchen) 21 und zum Verhalten in Bezug zur PsA 14. Besseres Wissen zur PsA fand sich besonders bei Jüngeren (bis 30 Jahre), Personen, die seit 5 – 10 Jahren an Psoriasis litten oder bereits eine PsA entwickelt hatten. Es gaben 44,1 % der Patienten an, nie auf ihre möglichen PsA-Symptome aktiv einzugehen. Dass bakterielle Infektionen oder physische Verletzungen eine PsA triggern können und Verwandte ersten Grades mit Psoriasis oder PsA die Wahrscheinlichkeit erhöhen, war 38 – 51,3 % der Teilnehmer bewusst. Jedoch waren immerhin 39,8 – 45,4 % der Teilnehmer nicht überzeugt, dass auch Rauchen, starkes Übergewicht und erhöhte Blutfettwerte das Risiko einer PsA erhöhten.
Mehr Information zu Risikofaktoren und ersten PsA-Symptomen nötig
Die Analyse zeigte, dass Frauen weniger aktiv mit möglichen PsA-Symptomen umgingen (Odds Ratio, OR: 0,426; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,259 – 0,703; p = 0,001). Das Wissen um PsA generell und speziell das Bewusstsein zu bestimmten Risikofaktoren war hingegen gleichverteilt bei Männern und Frauen. Auch Personen, die noch keine PsA entwickelt hatten, gingen wenig auf ihre potenziellen PsA-Symptome ein (OR: 0,300; 95 % KI: 0,168 – 0,537; p < 0,001). Personen unter 30 Jahren schienen etwas besser informiert zu sein, Personen ab 50 Jahren schlechter.
Früherkennung: Bei ersten Symptomen besser zum Arzt
Die Patienten mit Psoriasis waren demnach häufig suboptimal zur PsA informiert. Auch das Bewusstsein zu Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht und aktive Maßnahmen beim Auftreten möglicher Symptome waren unzureichend in dieser Befragung. Die Autoren schließen, dass Patienten mit Psoriasis besser zum Risiko einer PsA informiert werden sollten und speziell auch die Themen Risikofaktoren und frühe Symptome besser kommuniziert werden müssen.
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