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Long-COVID

Höherer Kortisolspiegel, bessere Lebensqualität bei Long-COVID

Original Titel:
Clinical and Laboratory Characteristics of Fatigue-Dominant Long-COVID Subjects: A Cross-Sectional Stu

Kurz & fundiert

  • Long-COVID mit ausgeprägter Fatigue – wichtige Faktoren
  • Beobachtende Querschnittsstudie mit 100 Patienten
  • Höherer Kortisolspiegel, bessere Lebensqualität, weniger schwere Fatigue

 

DGP Eine beobachtende Querschnittsstudie mit 100 Patienten fand, dass der Kortisolspiegel ein wichtiges Element zur Charakterisierung von Fatigue bei Long-COVID darstellt. Ob dies auch bei weiteren postviralen Fatigue-Symptomen und ME/CFS eine Rolle spielt und therapeutisch genutzt werden könnte, sollen weitere Studien ermitteln.


Als Long-COVID werden anhaltende Symptome nach der Erkrankung COVID-19 infolge einer Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2. Nach aktuellen Schätzungen leiden 71 % der Personen mit Long-COVID unter anhaltender Fatigue, Krankheitsgefühl nach Anstrengung und kognitiver Beeinträchtigung. Dieses Symptombild hat pathologische Ähnlichkeit zu myalgischer Enzephalomyelitis/chronischem Fatiguesyndrom (ME/CFS). Diese Überlappungen führten zu einer Reihe von Untersuchungen von Long-COVID auch mit dem Ziel, ME/CFS besser zu verstehen. Die vorliegende Studie untersuchte nun klinische Charakteristika und Laborwerte bei Personen mit besonders durch Fatigue charakterisiertem Long-COVID.

Long-COVID mit ausgeprägter Fatigue – wichtige Faktoren

Die beobachtende Querschnittsstudie umfasste Patienten mit Long-COVID in Korea, die in der Fatigueskala CFQ11 (koreanische Version von Chalder Fatigue Scale) einen Wert von mindestens 60 erreichten. Teilnehmer schätzten zudem ihre Fatigue auf einer Skala von 0 bis 10 (visuelle Analogskala) auf höher als 5 ein und füllten eine Befragung zu ihrem Gesundheitszustand aus (Short-Form). Die Autoren ermittelten zudem verschiedene Entzündungsmarker (Zytokine) und Kortisolspiegel.

Beobachtende Querschnittsstudie mit 100 Patienten

Die Studie umfasste 100 Teilnehmer (36 Männer, 64 Frauen). Im Durchschnitt litten die Betroffenen unter starker Fatigue, ohne Unterschieden je nach Geschlecht, vergangener Zeit seit der COVID-19-Erkrankung oder Alter. Kortisolspiegel wiesen eine positive Korrelation mit der Lebensqualität auf – Patienten mit größeren Mengen an Kortisol im Blut hatten demnach eine bessere Lebensqualität. Gleichzeitig korrelierte der Kortisolspiegel signifikant negativ mit Fatigue-Scores (CFQ11), jedoch möglicherweise mit einem stärkeren Schwerpunkt auf mentaler Fatigue als auf einer physischen Erschöpfung.

Höherer Kortisolspiegel, bessere Lebensqualität, weniger schwere Fatigue

Die Autoren schließen, dass Kortisolspiegel ein wichtiges Element zur Charakterisierung von Fatigue bei Long-COVID darstellen. Ob dies auch bei anderen postviralen Fatigue-Symptomen wie auch bei ME/CFS eine Rolle spielt und therapeutisch genutzt werden könnte, sollen weitere Studien ermitteln.

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