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Arthritis / Rheuma

Niedrige Krankheitsaktivität über 96 Wochen: Dosisreduktion bei Rheuma kann funktionieren

Original Titel:
Baricitinib Dose Reduction in Patients With Rheumatoid Arthritis Achieving Sustained Disease Control: Final Results From the RA-BEYOND Study

Kurz & fundiert

  • Dosisreduktion bei der Rheumatherapie?
  • Langzeit-Erweiterungsstudie zu Phase-3-Studie mit 996 Patienten
  • Remissionserhalt bei 30,8 % (2 mg) und 36,6 % (4 mg)
  • Niedrige Krankheitsaktivität über 96 Wochen: Dosisreduktion kann funktionieren

 

DGP In einer randomisierten Langzeit-Erweiterungsstudie mit 996 Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) über bis zu 96 Wochen blieb mit reduzierter Dosis von Baricitinib (von 4 mg auf 2 mg) eine niedrige Krankheitsaktivität oder Remission bei 59,9 % der Patienten erhalten und konnte bei Wiederaufflammen der RA meist erfolgreich mit höherer Dosis wiedergewonnen werden. Bei fortgeführter Therapie mit 4 mg Baricitinib behielten jedoch mehr Patienten (70,2 %) ihre niedrige Krankheitsaktivität bei.


Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronische Autoimmunerkrankung, für die es bislang keine Heilung gibt. Meist erfordern anhaltende Symptome eine lebenslange, systemische Therapie mit krankheitsmodifizierenden Wirkstoffen, die das Immunsystem dämpfen. Dies kann jedoch auch die Infektanfälligkeit erhöhen. Wissenschaftler untersuchten nun, ob eine bestehende, wirksame Therapie bei RA in ihrer Dosis reduziert werden kann, ohne die RA-dämpfende Wirkung zu verlieren.

Dosisreduktion bei der Rheumatherapie?

Die Langzeit-Erweiterungsstudie zur Phase-3-Studie RA-BEYOND untersuchte die Wirksamkeit von Baricitinib bei RA bei Dosisreduktion von täglich 4 mg auf 2 mg über bis zu 96 Wochen. Patienten, die an der vorhergehenden Phase-3-Studie zur Wirksamkeit von Baricitinib teilgenommen hatten, wurden zur Langzeit-Erweiterung eingeladen. Patienten, die Baricitinib in der Dosierung von 4 mg über mindestens 15 Monate eingenommen hatten, wurden randomisiert einer Dosisreduktion von 4 mg auf 2 mg täglich zugewiesen, wenn sie nach CDAI-Kriterien (Clinical Disease Activity Index) im bisherigen Behandlungszeitraum eine stabile, niedrige Krankheitsaktivität oder Remission beibehielten. Bei Wiederaufflammen der Erkrankung konnten Patienten mit der 2-mg-Dosis auch erneut mit 4 mg behandelt werden, ebenso konnte bei Patienten mit der 4-mg-Dosis nach Bedarf eine zusätzliche oder höhere Dosis einer konventionellen, synthetischen, krankheitsmodifizierenden, antirheumatischen Medikation eingesetzt werden. Die Studie ermittelte die Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie über 96 Wochen.

Langzeit-Erweiterungsstudie zu Phase-3-Studie mit 996 Patienten

Insgesamt konnten 996 Patienten in die Untersuchung der Dosisreduktion von Baricitinib eingeschlossen werden. Vor dem Studienende zur Woche 96 brachen 12 % der Patienten mit 4 mg und 14 % der Patienten mit 2 mg Baricitinib die Teilnahme ab. Die meisten Patienten konnten eine niedrige Krankheitsaktivität beibehalten, 59,9 % der Patienten mit 2 mg sowie 70,2 % der Patienten mit 4 mg. Etwa jeder 3. Patient (2 mg: 30,8 %; 4 mg: 36,6 %) konnte die Remission erhalten. Bei 14,7 % der Patienten mit 4 mg Baricitinib sowie bei 22,5 % der Patienten mit 2 mg Baricitinib wurde eine Rettungstherapie aufgrund Wiederaufflammens der Erkrankung durchgeführt. Von 112 Patienten, die den Status der niedrigen Krankheitsaktivität unter 2 mg Baricitinib verloren, erreichten 75,6 % den Status erneut mit 4 mg nach 24 Wochen.

Niedrige Krankheitsaktivität über 96 Wochen: Dosisreduktion kann funktionieren

In der randomisierten Langzeit-Erweiterungsstudie konnte demnach eine stabile Erhaltungstherapie mit reduzierter Dosis von Baricitinib (von 4 mg auf 2 mg) bei RA-Patienten mit niedriger Krankheitsaktivität oder Remission gezeigt werden, die auch bei Wiederaufflammen der RA meist erfolgreich mit der höheren Dosis wiedergewonnen wurde. Bei fortgeführter Therapie mit 4 mg Baricitinib behielten jedoch mehr Patienten ihre niedrige Krankheitsaktivität bei.

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